tag:blogger.com,1999:blog-73667613552713767472024-03-05T16:24:41.170-08:00Rainer Sauer und DAS WORT ZUM ALLTAG»Das vielleicht größte Problem der Menschheit ist, dass wir Menschen mit unserer Vergangenheit abgeschlossen haben, die Vergangenheit aber nicht mit uns.«rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.comBlogger148125tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-68485171095662008422012-05-02T09:13:00.001-07:002012-05-02T09:13:57.846-07:00Der wertlose Lottoschein und dessen Folgen<div style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
Es gibt Geschichten, die das Leben geschrieben hat, und die sind so unglaublich, dass sie schon wieder einfach nur wahr sein können.</div>
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Alles begann in einem kleinen Laden in Beebe, einer winzigen Stadt mitten im US-Bundesstaat Arkansas. Hier schob eines Tages Mrs. Sharon Duncan einen von ihr gekauften Lottoschein in einen Ausleseautomaten, erhielt auf dem Display die Nachricht, dass sie "leider nichts gewonnen" habe und warf ihren offensichtlich wertlosen Schein in einen eigens dafür unter dem Automaten angebrachten Papierkorb.</div>
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Kurze Zeit später kam Sharon Jones in den Laden. Sie wusste bislang nichts von der andern Sharon, die gerade ihren werlosen Schein in den Papierkorb geworfen hatte (wahrscheinlich heißen in Arkensas mehr als 50 % aller Frauen Sharon), griff in den Papierkorb unter dem Automaten, griff sich eine handvoll Scheine aus dem Abfall und kontrollierte, ob nicht vielleicht doch ein Gewinn darunter war. Sie hatte dies schon oft gemacht, wenn sie ein wenig Zeit übrig hatte und dieses Mal hatte sie Glück. um nicht zusagen: riesengroßes Glück. - Nein, auch das ist stark untertrieben: Die Frau hatte ein wahnsinniges Riesenglück, denn eines der aufgegriffenen Tickets, die sie inden Ausleseautomaten schob zeiget einen gewinn von 1.000.000 US-Dollar an; in Worten eine Million Dollar. Es war der Schein von Sharon Duncan. Die bekam das heraus und verklagte die andere Sharon auf Herausgabe des weggeworfenen Tickets und nun hatte ein Richter in der Stadt Searcy den Streit zu entschieden.</div>
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Richter Thomas Hughes sprach das Geld am Dienstag der Käuferin des Lottoscheins, also Sharon Duncan zu. Seine Begründung: Die eine Million Dollar seien nicht einfach gefundenes Geld, denn die Finderin habe nie abschließend sichergestellt, dass die Käuferin ihren Anspruch auf den Gewinn aufgegeben habe.
Selbst wenn es einfach gefundenes Geld gwesen sein sollte, dann kann man auch diese nicht einfach behalten, sondern müsse nachforschen, wer es verloren habe, sagte Richter Hughes.</div>
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Sharon Jones, die Finderin, hat nun wiederum einen Anwalt und er legte Berufung ein, weil er der Meinung ist, nach den Gesetzen von Arkansas sei es niemandem gestattet, Sachen, die er einmal weggeworfen habe, nochmals und wieder für sich zu beanspruchen. Zudem habe seine Klientin einen Teil des Geldes bereits für einen neuen Wagen ausgegeben und ihren Kindern Geld geschenkt, sagte ihr Anwalt James Simpson.</div>
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Die Finderin hatte zuvor ausgesagt, schon viele Male zuvor Scheine aus dem Behälter in dem Laden genommen zu haben und - diese Aussage hielt sie für wichtig - es habe am Papierkorb keinen schriftlichen Hinweis darauf gegeben, dass Kunden des Geschäfts sich nicht bedienen durften.
Dies ist in so weit interessant, weil es eine Gegenklage gab. EIngereicht hatte sie die Geschäftsführerin des kleinen Ladens, Lisa Petriches. Die Ladenmanagerin war zusammen mit dem Eigentümer des Geschäfts vor Gericht gezogen und behauptetet, schon vor dem Auffinden des Tickets durch Jones ein Verbotsschild an dem Behälter für entsorgte Lottoscheine angebracht zu haben. Allerdings hatte eine ehemaliger Verkäufer vor Richter Thomas Hughes ausgesagt, die Geschäftsführerin habe das Schild erst angebracht, nachdem Jones den Gewinn eingelöst hatte.
Lisa Petriches hatte hierzu erklärt, bei dieser Aussage handele es sich um die Rache eibes Mitarbeters, dem sie gekündigt hatte.</div>
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Wer nun das Geld bekommt isit im Moment ziemlich unklar, denn die vermeintliche frühere Besitzerin des Lottoscheins war überhaupt erst durch die Klage der Ladenmanagerin auf die Idee gebracht worden, ihre Ansprüche vor Gericht durchzusetzen. um nicht zusagen, Sharon Duncan klagte erst, nachdem der Richter sie bei einem Prozesstermin als mögliche ursprüngliche Gewinnerin genannt hatte.
Wenn Sie nun beweisen kann, dass Sie, und niemand anders, damals den Schein in den Papierkorg beworfen hat, steht ihr das Geld zu.</div>
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Wenn nicht, dann will sie die Lottogesellschaft verklagen, denn schließlich hatte der Apparat ursprünglich angezeigt, sie habe nichts gewonnen.Schdenssumme dann: Eine Million US-Dollar. - Ich glaube, wir wollen gar nicht wissen, ie es ausgeht, denn, wenn es am Schönsten ist, dann soll man aufhören. Auch mit Geschichten, die das Leben schriebt.</div>rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-80149461922147851772012-02-07T04:09:00.000-08:002012-02-07T04:27:10.048-08:00Was uns am Ende unserer Tage durch den Kopf geht<span style="font-family:arial;">Randy Pausch,Informatiker und Miterfinder von Google, sagte, bereits unheilbar krank, <a href="http://www.youtube.com/watch?v=Ymjn89GkBPs">in seiner letzten Vorlesung</a> den Satz "Auf unserem Sterbebett werden wir nicht die Dinge bereuen, die wir getan haben - sondern die Dinge, die wir nicht getan haben."<br /><br /></span><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0qf2j1sv2y7wu2t1rzFrXju2j8NgLji1_mJ0-kmuQA4Yin7APUNodeLl3Xw-FA99l7wrrs0huTbiITSoN6HrNmxKrYeY8mFV0zLs82sGdk0qBuL5qt6TXEsc58sRGzcaDRE38KsXSVfPc/s1600/Das+Buch+von+Bronnie+Ware+im+Original.jpg"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 135px; height: 200px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0qf2j1sv2y7wu2t1rzFrXju2j8NgLji1_mJ0-kmuQA4Yin7APUNodeLl3Xw-FA99l7wrrs0huTbiITSoN6HrNmxKrYeY8mFV0zLs82sGdk0qBuL5qt6TXEsc58sRGzcaDRE38KsXSVfPc/s200/Das+Buch+von+Bronnie+Ware+im+Original.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5706369077736549250" border="0" /></a><span style="font-family:arial;">Nun gibt es ein Buch der australischen Sterbebegleiterin Bronnie Ware, die als eine Art Resümee die fünf Dinge zusammengetragen, die Sterbende am meisten bereuen. Und tatsächlich deht sich ein einziger Punkt um etwas, was diese Menschen getan haben und zwar: "Ich wünschte, ich hätte weniger gearbeitet." Alle anderen Punkte drehten sich um Dinge, die man versäumt habe, zu tun.</span> <span style="font-family:arial;">Und dabei geht es weniger um die </span><span style="font-family:arial;">großen und kleinen Wunschträume wie Reisen, schicke Häuser, mehr Sex oder Geld. Es sind vor allem die unerfüllten, zwischenmenschlichen Dinge, die man bereut. Etwa den Wunsch "den Mut gehabt zu haben, mein eigenes Leben zu leben". Man habe zu oft den Erwartungen anderer entsprochen anstatt den eigenen Wünschen nachzugehen.</span><br /><br /><span style="font-family:arial;">Auch um sehr persönliche Wünsche geht es kurz vor dem Tod: "Ich hätte meine Gefühle besser ausdrücken sollen" und "Ich wünschte, ich hätte mich mehr um meine Freunde gekümmert" stehen nach Bronnie Ware an fast gleichberechtigter Stelle, wohl, weil alte Freundschaften ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln, während unterdrückte Gefühle im schlimmsten Fall geradewegs zu Krankheiten führen.</span> <span style="font-family:arial;">Letztlich folgt nur noch "Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude gegönnt" als letzter der fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern.<br /><br /></span><span style="font-family:arial;">Die Idee zu dem Buch enstammt aus <a href="http://www.inspirationandchai.com/">Bronnie Wares Blog</a> und das Buch zeigt uns, was wir Lebenden ändern können, um am Ende aller Tage weniger bedauern zu müssen.</span>rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-52710643527225795952011-08-09T09:26:00.000-07:002011-08-09T09:26:49.392-07:00Filz in deinen HaarenNeulich sah ich es, das junge Pärchen mit dem Baby. Sie standen gegenüber dem Holzmarkt direkt vor dem Yves Rocher Geschäft, das manche, ganz feine Jenaer auch "Ief Rocher" nennen. Das Baby schlief in seinem Kinderwagen von NATURKIND <span style="font-style: italic;">("Nur in ihm können Sie Ihrem Kind und seinen unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht werden", das ist ja der Werbeslogan von NATURKIND)</span> und die Frau schaute ihren Begleiter versonnen an und sagte: "Nu mach mal!". Gemeint war das Überqueren der Straße, denn...sie haben richtig vermutet...der Mann schob den Kinderwagen.
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<br />Die Frau dagegen schob Langeweile, gähnte und spielte mit ihren Haare. Kleine Kunstwerke waren das. Kunstwerke als Filz. Nicht, dass sie mich jetzt missverstehen. Der Begriff "Filz" ist ja nicht immer negativ belegt und so mit diesen dreißig, vierzig kunstvollen verfilzten Strähnlocken Marke "jamaikanischer Eigenbau" <span style="font-style: italic;">("I no come to hear about how horse dead an' cow fat.")</span> sah die Frau wirklich aus, wie ein Kunstwerk. Zumal Filz ja ein Naturprodukt ist und daher ideal zum Kinderwagen und um Baby passte.
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<br />Außerdem waren die Strähnen rot. Damit unterschied sie sich nun ganz erheblich von den Höhlenmenschen, von denen wir ja alle abstammen. Ich stellte mir da vor, wie das Kind, später einmal, auf Fotos seiner Kindheit reagiert, auch noch Farbfotos...ja, es war eben nicht alles schlecht in der DDR.
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<br />Und da fiel mir, ganz spontan, dieses Lied hier ein...
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<br />"Du hattest mal 'ne Glatze
<br />keiner weiß, wieso, warum
<br />dann fandest du das abartig
<br />bekloppt und ziemlich dumm
<br />du hast dir die Haare wachsen lassen
<br />der Frisör war für dich tabu
<br />fünf Jahre sind sie gewachsen
<br />ja, und wat is nu?
<br />
<br />Der Filz in deinen Haaren,
<br />der hat sich selbst toupiert
<br />du findest es so richtig toll
<br />es ist halt nun mal passiert
<br />Der Filz in deinen Haaren
<br />hat sich selbst so arrangiert
<br />Aber in deinem Schritt
<br />bist du rasiert.
<br />
<br />Das verstehe wer wolle
<br />und wer's nicht versteht der geht
<br />Auf deinem Kopf ist nur noch Wolle
<br />für 'ne Rasur ist's nun zu spät
<br />Du hattest Deine Glatzenzeit
<br />und nun 'ne Frisur die dir steht
<br />Das verstehe wer wolle
<br />und wer's nicht versteht der geht"
<br />rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-59047613987999928472011-07-28T09:57:00.000-07:002011-07-28T10:08:16.051-07:00BeratungsgesprächIch interessiere mich für eine Kaffemaschne für meine...<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ah ja, hier haben wir ein ganz neues Modell. Gerede frisch eingetroffen. Mit eingebauter Bohnenmühle, Direktanschluss an den Wasserhahn, automatischer Kaffeevorratsverwaltung, voll programmierbar.</span><br /><br />Das klingt ja interessant. Aber ich habe gehört, dass diese modernen Kaffeemaschinen gar nicht so leicht zu bedienen sind.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Aber nein, die Bedienung ist ganz einfach. Sehen Sie, sie haben hier nur einen Ein/Aus-Schalter. Und die vier Programmknöpfe. Und eine USB 3.0 Schnittstelle.</span><br /><br />Eine was?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Eine USB 3.0 Schnittstelle. Da können Sie Ihr i-Phone reinstöpseln.</span><br /><br />Also brauche ich mein Handy um Kaffee zu machen?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Aber nein. Nur wenn es ein Firmware-Update gibt. Sie haben da ja keine stinknormale Kaffemaschine sondern ein elektronisches Meisterwerk, das auc in zehn Jahren noch nicht veraltet ist, weil sie es immer auf den höchsten Stand der Firmware bringen können.</span><br /><br />Der was?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Natürlich können Sie die Kaffeemaschine auch ganz einfach anschalten und eines der Programme wählen.</span><br /><br />Aha, ich sehe schon. Knopf 1 ist für eine Tasse, Knopf 2 für zwei Tassen, Knopf drei für drei Tassen und Knopf vier für vier Tassen, wenn mal Besuch da ist...oder?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Richtig. Das können Sie so einstellen, wenn Sie möchten. Sie können aber auch natürlich genauso gut einstellen, dass Knopf 1 eine Tasse starken Kaffee, Knopf 2 eine Tasse nicht ganz so starken Kaffee, und Knopf 3 nur heißes Wasser liefert. Ganz wie Sie das wollen.</span><br /><br />Heißes Wasser?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Natürlich. Wenn Sie sich zum Beispiel Tee brühen wollen.</span><br /><br />Mit der Kaffemaschine?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ganz genau.</span><br /><br />Und wie sage ich der Kaffeemaschine nun, dass sie mit Knopf 3 nur heißes Wassen machensoll?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Das ist im Grunde ganz einfach: Sie schliessen einfach Ihr i-Phone an die USB 3.0 Schnittstelle an..."</span><br /><br />Und wie mache ich das?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Nun, sie nehmen ein USB-Kabel, Apple-Output auf USB-Stecker...</span><br /><br />Bitte was?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Na, das normale i-Phone Anschlusskabel.</span><br /><br />Ich habe aber gar kein i-Phone.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ein-Android-Handy geht auch. Das muss noch nicht mal Honeycomb haben. Android 2.0 geht auch.</span><br /><br />Ich habe aber ein Blackberry Handy.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Na Prima, das hat nämlich einen Mini-USB-Ausgang. Das können Sie direkt an die Kaffeemaschine anschließen.</span><br /><br />Ich weiß nicht, ob das geht.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Wenn nicht, können sie auch die Kaffemaschine an Ihren Computer anschließen.</span><br /><br />Und das funktionert?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Selbstverständlich. Sofern Ihr Betriebssystem einen passenden Treiber hat.</span><br /><br />Einen passenden Treiber?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ja, Ihr Betriebssystem. Also das, was startet, wenn Sie den Rechner anschalten.</span><br /><br />Also, damit kenne ich mich nicht aus. Brauche ich das denn?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Aber natürlich. Entweder sie haben zuhause, Windows oder Apple OX oder Linux.</span><br /><br />Ach so, Windows, das hab ich. Warum sagen sie das nicht gleich. Ja, Windows hab ich.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Was haben Sie an Windows. Windows XP, Windows Vista oder Windows 7? Obwohl, das ist gleich. Die passenden Treiber gibt's im Internet.</span><br /><br />Und dann geht das mit dem heißen Wasser.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Natürlich.</span><br /><br />Und wie mache ich es denn nun?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Also, warten Sie mal, ich schau mal in's Handbuch. Ja, genau. Nachdem sie die Kaffeemaschine mit dem Handy oder Rechner verbunden und hochgefahren haben und dann den Rechner oder das Handy eingeschaltet...</span><br /><br />Was habe ich die Kaffemaschine? Hochgefahren?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ja, angeschaltet. Aber bis der interne Prozessor das System gecheckt hat und alles läuft, dauert es ein paar Sekunden. das nennt man 'Hochfahren'.</span><br /><br />Aber, wenn ich einen Lichschalter anknipse, dann kommt doch auch sofort Licht...<br /><br /><span style="font-style: italic;">...ja, noch. Und nur, wenn Sie keine Energiesparlampen haben. Gell! - Jedenfalls warten Sie kurz, bis die Kaffeemaschine hochgefaren ist und der Bluescreen erscheint.</span><br /><br />Ich muss auf einen Bluescreen warten?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Äh, nein. Also Sie nur warten solange, bis Sie internen Programme starten können.</span><br /><br />Ach so.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ja, und dann starten Sie mit Ihrem Handy das Terminalprogramm...</span><br /><br />Was?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Oder mit Ihrem Rechner. Ein Terminalprogramm. Fragen Sie doch einfach nachher in der Computerabteilung. Die können Ihnen erklären, was das ist.</span><br /><br />Nun gut, und was mache ich damit?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Sie geben damit die USB 3.0 Schnittstelle frei und melden die Kaffemaschine beim i-Phone oder Ihrem Rechner an.</span><br /><br />Ich melde die Kaffemaschine an. Nur um heißes Wasser zu bekommen?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Das hängt vom Terminalprogramm ab. Jedenfalls, könnte die Kaffeemaschine auch Bluetooth...</span><br /><br />Was ist denn das jetzt schon wieder?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Bluetooth? Das ist eine darhtlose Datenübertragung, mit der die Kaffemaschine mit anderen Geräten in Ihrem Haushalt kommunizieren kann.</span><br /><br />Wie bitte...?<br /><br /><span style="font-style: italic;">...oder Befehle aussendet.</span><br /><br />Ist das eine Militär-Maschine, oder eine Kaffemaschine?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Nun ja, Sie wollen, dass die Kaffeemaschine das macht, was Sie wollen. Und da müssen Sie ihr ja irgendwie sagen, was sie machen soll, und das nennt man einen Befehl.</span><br /><br />Okay, gut, wenn Sie meinen. Und wenn dieser Befehl kommt dann an und dann klicke ich auf Taste 3 und es kommt heißes Wasser raus?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Im Prinzip: Ja!</span><br /><br />Was heißt: Im Prinzip?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Die Kaffeemaschine ist eben sehr flexiblel. Stellen Sie Sich vor, sie müssen ja auch in einem Coffeeshop erst einmal genau sagen, was sie wollen. Zum Beispiel einen Kaffee Ice Blended Caramel Vanille Macchiato Steamed mit laktosefreier Milch und Süßstoff To Go und...</span><br /><br />Ist ja schon gut. Also wenn ich den Befehl geben will, dann tippe ich ein: "Knopf 1 = ein Tasse starken Kaffee, Knopf 2 = nicht ganz so starker Kaffee und Knopf 3 = nur heißes Wasser". Richtig?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ja, fast. Vorher müssen Sie erst auf "Neue Konfiguration" gehen.</span><br /><br />Auf was?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Neue Konfiguration. Damit die alte Konfiguration gespeichert wird.</span><br /><br />...und wenn ich das gemacht habe, dann kann ich da alles einstellen?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Genau.</span><br /><br />Und die nötige Software ist in der Kaffemaschine schon drin?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ist in der Kaffeemaschine fest installiert. "Firmware 1.3".</span><br /><br />Was bitte ist "Firmware 1.3"?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Das ist die aktuelle Software. Der Nachfolger von Firmware 1.2 vom Frühjahr. Ausgeliefert wurdne die ersten Maschinen letztes Jahr mit Firmware 1.1, aber die ist inzwischen veraltet.</span><br /><br />Geht so was schnell?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Nein, aber eine Kaffeemaschine der neuestengeneration kann eben mehr als ein älteres Modell und entsprechend gibt es Firmware-Updates und dazu hat die Kaffeemaschine ja auch die USB 3.0 Schnittstelle.</span><br /><br />Also, noch mal: wenn ich alte Konfiguration abgespeichert habe und eine neue geöffnet habe, dann geht das mit dem heißen Wasser.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Nein, sie müssen das nach dem Eintippen erst mit "Enter" bestätigen.</span><br /><br />Warum ist das so kompliziert?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Das ist doch nicht kompliziert.</span><br /><br />Nun ja, also: erst schließe ich die Kaffemaschine an mein Handy oder meinen Computer an, dann fahre ich sie hoch, sende Befehle...jedenfalls, wenn sich die Maschine nicht zuerste ein Firmware-Update holt, dann schreibe ich, was sie machen soll mit Knopf 1, Knopf 2 und Knopf 3...<br /><br />...oder Knopf 4...<br /><br /><span style="font-style: italic;">...und dann erst macht sie mir eine Tasse starken Kaffee oder heißes Wasser für Tee.</span><br /><br />So ungefähr.<br /><br />Wie: "So ungefähr"?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Sie müssen natürlich die Kaffeemaschine nach dem Neu-Konfigurieren erst in den Install-Modus schalten...</span><br /><br />Was ist denn das jetzt schon wieder? EIn "Install-Modus"?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Das ist der Modus, ab dem die Maschine das macht, was Sie wollen. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen. Oder?</span><br /><br />Na ja, ich glaube, ich eiß nicht. Was sit denn das da hinten für eine Kaffeemaschine?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Die? Die ist ja völlig veraltet. Die ist ja noch nicht mal programmierbar.</span><br /><br />Aber sie macht Kaffee?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ich glaube schon.</span><br /><br />Prima. Ich glaube, die nehme ich. Vielen Dank.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-83610698737395864482011-07-28T01:08:00.000-07:002011-07-28T02:56:28.262-07:00Falsch verstandenSehen Sie, es ist doch so.<br /><br />Oft genug wird man falsch verstanden oder man versteht falsch. Das ist ja fast so gefährlich als wenn man falsch steht. "Sag mir, wo du stehst", heißt es doch in einem berühmten Lied...aus der FDJ-Zeit. Volksdeutsche Jugend...FDJ...ja, je nachdem wo man steht. Alle Rechten gehen vom Volke aus. und die einem von denen können weder richtig lesen noch schreiben und die anderen verfassen ein Pamphlet mit 1500 Seiten, wo man sich schon fragt, konnte der Kerl jetzt tatsächlich genauso gut schreiben wie Lee Harvey Oswald schießen konnte...oder gab es hier wie da doch Hintermänner.<br /><br />Wobei wir wieder beim Thema sind. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Nehmen wir mal an, sie stehen an einer Klippe und wissen das nicht. Mein Gott, was kann da alles passieren. ?...an einer Klippe...nicht an einer Kippe. An einer Kippe kann man gar nicht stehen sondern auf der Kippe. Zum Beispiel Raucher, die rauchen eine und dann werfen sie sie weg und dann stehen sie kurz auf der Kippe, bis die aus ist.<br /><br />Nicht, dass sie mich jetzt falsch verstehen, ich bin ja auch Raucher. Also jemand, der bald mit einem schwarzen Stern auf der Brust, auf dem eine Zigarette abgebildet ist, durch die Gegend laufen muss. "Raucher gefährden die Gesundheit", die eigene wie die anderer Menschen. Das machen Atomkraftwerke zwar auch, aber die bekamen ja eine Laufzeitverlängerung, bevor Japan die Physik geändert hat. Sie wissen ja: "Ich bin die Kanzlerin aller Deutschen". Genau darum geht es um das Falschverstehen.<br /><br />Nehmen sie doch einfach mal den Generalmajoroberst Rahn. "Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen", das kennen sie doch. Also dieser Majorgeneraloberst Jahn, der hat mich eine Strecke weit durch meine Jugend begleitet. Weil ich etwas falsch verstanden hatte. Ich dachte immer zuerst an ihn, wenn von Major Rahn die Rede war. Erst später habe ich herausgefunden, das Majoran ein Gewürz ist und kein Generaloberst.<br /><br />Oder nehmen sie zum Beispiel mal einen Computer. Ja meine Güte, was man da alles missverstehen kann. Zum Beispiel die festplatte. Meine Frau Maria hat ja ursprünglich Fleischfachverläuferin gelernt. Bei ihr wusste ich, was eine Festplatte ist..und vor aller, wer die isst. Schinkenröllchen, Wurstaufschnitt, Petersillie, Silberzwiebelchen...was hat das mit einem Computer zu tun, hab ich mich gefragt, als zum ersten Mal von Festplatten für Computer die Rede war. Verstanden habe ich das dann erst, als ich im fernsehen die Werbung gesehen hatte, als ein Kind einen Knopf am Computer drückte, das CD-Laufwerk kam heraus und es hat eine Salamischeibe reingelegt und wiederzugemacht. - Ja, meine Damen und Herren: Computer sind auch nur Menschen.<br /><br />Innen drin arbeitet ja ein Mikroprofessor. Doch, doch. Sie glauben gar nicht, wie viele Leute Mikroprofessor sagen anstatt Mikroprozessor. Oder was ist mit der Mailbox? Die gab es schon lange vor der Erfindungs des INternets, jedenfalls bei Bäckern. SMS? Das war zu Kaiser Wilhelms Zeiten eine gängige Bezeichnung der Marine für "Seiner Majestät Schiff" - das gibt's heute noch in Großbritannien: HMS = "Her Majesty's Ship".<br /><br />So kann man vieles einfach falsch verstehen. Angefangen bei den Leuchtidioten bis hin zu Maustreibern. Ja in Hameln war das früher keine Problem, wenn man den richtgen Maustreiber hatte. Und es wird noch schlimmer. Ich hab mal für mich eine kleine Auflistung von ComputerBegriffen gemacht, die man auch anders verstehen kann:<br /><br />1 Bit : eine bekannte Biersorte<br /><br />12 ½ Zoll : ein Dutzend Zollfahnder und ihr Drogensuchhund<br /><br />booten : das macht man, wenn man am Stausee ist<br /><br />Bus : öffentliches Verkehrsmittel<br /><br />Chips : was zum Knabbern<br /><br />Coprozessor : so heißt der Nebenkläger<br /><br />Demoversion : das was sich alle bei Stuttgart 21 abgegeguckt haben<br /><br />EDV : war schon immer die Abkürzung für "Ende der Vernunft"<br /><br />Floppy Disks : das sind runde Badeschuhe, mit denen man auch Frisbee spielen kann<br /><br />Gigabyte : das hatten die Dinosaurier - heute kann man sich das im Museum anschauen<br /><br />Hacker : Forstarbeiter<br /><br />Interface : das weltweite Fahndungsfoto<br /><br />I-Pod : der Topf in dem man Frühstückseier kocht<br /><br />Joystick : das brauche ich den Frauen wohl nicht zu erklären<br /><br />Keyboard : ein Musikinstrument<br /><br />Laufwerk : ein Trainingsgerät im Fitnessstudio<br /><br />Monitor : ein Treffer bei der Fußball-WM der Frauen ... genau: ein Moni-Tor<br /><br />Netzwerk : etwas, was Fischer machen<br /><br />Port : ein leckerer Wein aus Portugal<br /><br />ROM : ist die italienische Hauptstadt<br /><br />Schnittstelle : ein Friseur<br /><br />Software : das was Haribo verkauft<br /><br />Vollversion : mein Nachbar, wenn er nachts um halb drei nach Hause kommt<br /><br />Webdesigner : jemand, der Teppiche entwirft<br /><br />Ich habe ja kürzlich gehört, die nächsten Computer-Generationen würden menschlicher werden. Was nur bedeuten kann: sie haben mehr Fehler als bisher!rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-53691645255371019482011-07-19T05:49:00.001-07:002011-07-19T06:37:34.346-07:00Walter Jenzig hat eine Idee (Teil 2 von 2)<span style="font-size:78%;"><span style="font-weight: bold;">(Fortsetzung)</span></span><br /><br />Edina, ihre sehr sehr sehr gute Freundin, kam ins Haus und betrat die Küche. "Oh Gott, es ist alles so ätzend", sagte sie zu Janka. "Ich weiß, was Du meinst“, antwortete ihr Janka. „Ich fühle mich auch total fertig." Janka zog den Gürtel über ihrem gestrickten Oberteil enger. Edina ließ derweil ihren Finger über einige vergessene Salzkörner auf dem Küchentisch gleiten, leckte ihn ab und zog dabei ein Gesicht. "Ich soll sicherheitshalber diese salzigen Pillen nehmen, sagt der Doktor." Edina zog ihre Nase in Falten. "Aber davon bekomme ich ein Gefühl, als ob es mich von oben auf den Boden klatscht. Warum müssen immer nur die Frauen für alles büßen?"<br /><br />Janka begann derweil, sich unter ihrem Kinn zu reiben und ihren Kopfe zu lockern, bis die Halswirbel leise knirschten, eine Übung, die sie neulich im Fernsehen gesehen hatte und die den Kopf vom Kopfschmerz befreien soll. "Gott, bitte, Edina. Rede bitte nicht von salzigem Geschmack, sonst muss ich gleich kotzen." Janka stand vom Tisch auf und ging zum Wandschrank, holte ein Glas heraus und füllte es an der Spüle mit Wasser. "Also ich denke, ich rühre NIEMALS WIEDER Wodka an", schrie sie laut um sich dann wieder an den Tisch zu ihrer Freundin zu setzen. "Vielleicht ruft mich Walter ja an", sagte Janka mit einem flüchtigen Blick zum Telefon „und holt mich raus aus der Scheiße hier. Aber es ist ja wirklich alles so langweilig und tot hier, im Vergleich zu Jena. Was soll man da auch anders machen als...“. Edina nagte derweil an der Haut ihrer Hand.<br /><br />"Nach dem gestrigen Abend, dachte ich, dass Du möglicherweise mit Zoltan durch sein würdest und ihn abschießt", nahm Edina das Gespräch wieder auf. "Ich weiß, was Du meinst", sagte Janka und schüttelte den Kopf. "Mein Gott, war er ja wie eine Krake. Seine Hände waren überall", gestikulierte sie, ihre Arme zur Verteidigung anhebend. "Es ist doch so, weißt Du: nach einer Weile wirst Du müde, gegen ihn zu kämpfen. Und schließlich tat ich Freitag und Samstag nicht wirklich mehr etwas gegen ihn, außer zu sagen, dass es mir noch zu früh ist. Und da war ich es ihm, dachte ich jedenfalls, gestern wohl schuldig, wenn Du weißt, was ich meine und nacher war es zuerst gut, aber es nahm und nahm ja kein Ende und puuh." Sie begann ihren Mund zu verziehen, während Edina kicherte.<br /><br />"Ich sag‘ Dir: mir ging es letzte Woche genauso mit Jozef. Aber nach einer Weile..." nun beugte sie sich vorwärts und flüsterte Janka ins Ohr "...wollte ich es auch." Jetzt lachten beide sehr laut.<br /><br />In diesem Moment läutete Herr Kertez von der örtlichen Spedition Nagy an der Türklingel des kleinen Wohnhauses in Pini, einem südlichen Vorort von Lugoj. Als Janka Szabo die Tür öffnete, half er ihr, die große Holzkiste hinein zu tragen. Er hatte gelbe und graue Papierbelege zum unterschreiben dabei und, mit einem kleinen Trinkgeld (Walter kannte seine Janka eben wirklich gut), ging er wieder zu seinem Lastwagen und fuhr weiter Kisten und Pakete aus.<br /><br />"Was denkst Du, was das ist?" fragte Edina. Janka stand da, die Arme hinter ihrem Körper gefaltet, schaute auf die nun mitten im Wohnzimmer stehende Holzkiste und murmelte: "Keine Ahnung."<br /><br />Im Innern der Kiste bebte Walter derweil vor Aufregung, während dem er den gedämpften ungarischen Stimmen lauschte, von denen er eine sofort als die von Janka erkannte. Edina ließ ihren Fingernagel über den Deckel der Kiste streifen. "Warum schaust Du nicht auf den Absender, um zu sehen von wem es ist?". Walter fühlte seinen Herzschlag immer stärker werden und es war ihm, als könne er aus seiner gepolsterten Kiste heraus trotzdem jede einzelne Bewegung der beiden sehen.<br /><br />Janka ging um die Kiste herum und las den mit Füller geschriebenen Aufkleber. "Oh mein Gott, es ist von Walter!" "Das fetzt," sagte Edina und fügte an, "Gerade vorhin hattest Du noch von ihm gesprochen und ob er mal wieder anrufen würde." Im Innern der Kiste Walter jauchzte derweil Walters Herz, als er dies hörte und er bebte vor Erwartung. Zwar war sein Ungarisch nicht so gut, dass er flüssig sprechen konnte, aber Ungarisch verstehen, das konnte er wirklich gut.<br /><br />"Du könntest die Kiste ja vielleicht mal öffnen," sagte Edina und beide versuchten nun den festsitzenden Deckel anzuheben. "UHHHHH!," sagte Janka ärgerlich "er muss sie mit tausenden von Nägeln verschlossen haben." Sie zerrten nochmals am Deckel. "Mein Gott, da brauchst Du ja ein Brecheisen, um das zu öffnen." Sie zogen ein letztes Mal und Edina sagte dann: "Man bekommt einfach keinen Halt an der Seite. So geht das jedenfalls nicht auf." Beide standen schwer atmend vor dem Paket. "Warum holst Du Dir keine Messer?" fragte Edina. Janka ging in die Küche und schaute sich um, doch alles, was sie dort finden konnte, war ein Paar Küchenmesser. Dann erinnerte sie sich aber, dass ihr Vater im Keller eine kleine Sammlung von Werkzeugen hatte.<br /><br />Janka lief nach unten und als sie wieder zurück im Wohnzimmer war, hielt sie ein langes Stemmeisen und einen großen Vorschlaghammer in die Höhe. "Das ist das Beste, was ich finden konnte." sagte laut schnaufend. "Hier, mach Du es", sagte sie dann, ließ sich auf die große weiche Couch sinken und atmete laut hörbar aus.<br /><br />Edina versuchte einen Schlitz zwischen Deckel und den Seitenteilen zu stemmen, aber das Stemmeisen war zu groß und es gab nicht genügend Raum, es richtig anzusetzen. "Verfluchte Sache," sagte sie in sehr ärgerlichem Ton. Aber dann lächelte sie urplötzlich.<br /><br />"Was denn?“, wollte Janka wissen und schaute sie fragend an. "Pass auf, meine Kleine", sagte Edina und berührte mit dem Stemmeisen leicht die Oberseite des Deckels. „Es steht zwar 'Zerbrechlich' drauf, aber vielleicht ist Eure Liebe ja gar nicht so zerbrechlich und hält das aus. Was immer er Dir da in die Kiste gepackt hat, ich haue da jetzt drauf und wir werden sehen, was passiert.“ Janka nickte ihr zu.<br /><br />Im Innern des Pakets verstand Walter derweil kaum noch etwas von dem, was draußen gesprochen wurde. Vielleicht war es auch der fehlende Sauerstoff, durch seine aufgeregte Atmung, denn während der ganzen Reise hatte er stets nur langsam geatmet, damit sich durch die Luftschlitze immer wieder genügend Sauerstoff ins Innere seiner Kiste nachfüllen konnte. Aber Walter glaubte nun, seinem Herzschlag bis in sein Gehirn nachverfolgen zu können. Gleich würde so weit sein.<br /><br />"Nun mach endlich auf", sagte Janka. Edina ging um die Holzkiste herum. Dann setzte sie das Stemmeisen genau in der Mitte des Deckes an, Janka kam ihr zur Hilfe und umgriff es fest mit beiden Händen, während Edina den Vorschlaghammer nahm, tief Luft holte und dann das Stemmeisen mit aller Wucht durch die Mitte des Dekels, durch zwei Lagen Pappe, durch eine Kissenpolsterung genau durch die Mitte von Walter Jenzigs Kopf trieb, aus dem sich mit einem Mal eine kleine Fontäne entwickelte, die sich, nachdem Janka das Stemmeisen aus dem Deckel herausgezogen hatte, auch aus dem Deckel der Kiste erhob und sich im Rhythmus von Walters Herzschlag, pulsierend mit der ungarischen Mittagssonne vermischte und, immer schwächer werdend zwar, aber eine Zeit lang wunderschön anzuschauen war.<br /><br />Zu Ehren von Walter Jenzig (und zwar weil dieser die Grenzbehörden mehrerer sozialistischer Bruderstaaten auf eklatante Mängel in der Kontrolle von Stückgut hingewiesen hatte) wurde noch zu DDR-Zeiten ein Berg am Rande der Lichtstadt in 'Jenzig' umbenannt. Zuvor hieß der einfach 'jancko gora': Jenaer Berg. Nun aber ist dieser Lankmark für immer mit Walter Jenzig und dessen Geisteblitz des sparsamen Reisens verbunden. Eine Laterne am Gipfel soll dabei die Stelle markieren, an der Walter Jenzig zum letzten Mal seine Idee durch den Kopf ging, bevor er auf so unglückliche Weise ums Leben kam.<br /><br /><span style="font-size:78%;"><span style="font-weight: bold;">(aus: "Switched-On Kabarett VI")</span></span>rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-28545479646372780032011-07-19T05:49:00.000-07:002011-07-19T06:53:37.265-07:00Walter Jenzig hat eine Idee (Teil 1 von 2)<span style="font-size:78%;"><span style="font-weight: bold;">(ispiriert durch THE GIFT von John Cale / 1968)</span></span><br /><br />Walter Jenzig hatte genug. Walter Jenzig hatte wirklich genug. Vor allem, davon dass er nun schon mehr als zwei Monate von seiner Janka getrennt war. Alles, was er in dieser Zeit von ihr mitbekommen hatte, waren zwei eher belanglose Briefe und ein kostspieliges Telefonat nach Ungarn, wohin sie nach dem Beginn der Semesterferien zurück gereist war, und in welchem er mit ihrer Schwester gesprochen hatte, die vorgab, Janka suchen zu wollen und den Hörer einfach ablegte, während Walters linkes Ohr die ganze weitere Zeit über am Telefonhörer festkleben blieb, während seine rechte Hand immer wieder Münzen in den Fernsprecher nachwarf, nur um nicht zu versäumen, wenn Janka endlich mit ihm sprechen würde. Nach fast anderthalb Stunden hatte er aber nur wieder Jankas Schwester an Telefon, mit einer Stimme, die Jankas verdächtig ähnlich war, und die sagte ihm, Janka wäre nach Logoj gefahren und käme erst morgen wieder zurück. Danach hatte Walter kein Geld mehr um ein weiteres Mal nach Ungarn zu telefonieren.<br /><br />Janka und Walter waren sich während des letzten Semesters näher gekommen. Einmal sogar waren sie sich ganz nah gekommen und Walters Gedanken kreisten seither immer und ständig um diese eine Nacht. Zwar hatte Janka Walter zum Abschied geschworen, ihm die Treue zu halten und er war danach voller Hoffnung, dass beide sich - unsterblich verliebt - Woche für Woche einen heißen Liebesbrief schreiben würden. Mindestens einen.<br /><br />Er hatte sich an die Vorgabe gehalten und Janka mit regelmäßigen Liebesschwüren eingedeckt. Aber von ihrer Seite waren es nur diese zwei kurzen Schreiben gewesen, in denen sie ihm mitteilte, er solle sich keine Sorgen machen und ihrer Familie ginge es gut, bis auf Hund Nandor, der sich seinen Schwanz in der Hoftür so schlimm eingeklemmt hatte, dass man ihm den Schwanz habe amputieren müssen. Walter dachte immer, dass sich Liebesbriefe anders anhören müssten.<br /><br />Deshalb hatte er vor einiger Zeit angefangen, sich um beider Beziehung ernsthaft Sorgen zu machen. Abends hatte er große Mühe einzuschlafen und wenn er es dann schaffte, überfielen ihn schreckliche Träume. In denen sah er Janka und was sie so alles machte. Ein Traum war dabei immer gleich. In einem Nachtclub in Lugoj wurden Jankas Liebesbeteuerungen ihm gegenüber von billigem Schaumwein weggespült, den ihr irgendein Neandertaler spendiert hatte, der im übrigen seinem Freund Peter zum Verwechseln ähnlich sah. Als der Schaumwein Wirkung zeigte, kam es zu Liebkosungen und später zu sexuellen Ausschweifungen. Das war mehr, als sein Verstand auszuhalten bereit war und Walter wachte an dieser Stelle stets schweißgebadet auf. - Gut, dachte er, es ist nur ein Traum. Durfte er ihr allein wegen eines Traumes mißtrauen?<br /><br />Auch tags durchdrangen Walter immer öfter Phantasien von Jankas Eskapaden ohne ihn. Die Sache war doch auch, dass kein Mensch auch nur annähernd so gut wie er verstand, wie Janka wirklich war. Er, Walter, allein hatte in den wenigen Monaten ihrer beider Beziehung intuitiv jeden Quadratmilimeter von Jankas Psyche erfasst, und - was besonders war - nur er konnte sie immer zu Lachen bringen. Walter Jenzig spürte, dass Janka ihn gerade dringend brauchte und er konnte nicht bei ihr sein.<br /><br />Die rettende Idee kam ihm an einem Mittwoch. Er hatte gerade Professor Petermanns Rasen für zwei Mark fünfzig gemäht und vertikutiert und nach seiner Rückkehr in die Mittelstraße, wo Walter eine kleine Wohnung hatte, wie immer sofort in seinen Briefkasten geschaut, um zu sehen, ob etwas von Janka angekommen war. Aber im Briefkasten war nichts außer einem Schreiben der Post, dass er am Engelplatz ein Paket abholen könne, das ihm wahrscheinlich wieder seine Mutter geschickt hatte und in dem bestimmt Handtücher und Strümpfe waren. Handtücher und Strümpfe braucht der Mensch, damit er gut studieren kann, hatte seine Mutter ihm mehr als einmal gesagt und ihren Worten ließ sie stets Pakete folgen. Zumindest interessierte die sich genug für ihn, um ihm regelmäßig einen Brief zu schreiben oder ein Paket zu schicken.<br /><br />Natürlich würde auch Walter an Janka Pakete schicken, wenn die ihm gesagt hätte, dass man in Ungarn ohne Handtücher und Strümpfe nicht mehr würde leben können; das war doch selbstverständlich - keine Frage. Aber so etwas hatte sie ihm nicht aufgetragen und deshalb schickte er nur Briefe an sie. Da hatte Walter Jenzig plötzlich einen Geistesblitz. Genau, dachte er, das wäre es doch!!! - Und das wurde es dann auch.<br /><br />Walter hatte nämlich nicht genügend Geld um mit der Bahn zu Janka zu reisen. Weshalb verschickte er dann sich nicht einfach selbst nach Ungarn? Es war ebenso absurd wie einfach. Er würde sich als ganz spezielle Stückgutlieferung versenden, preiswert mit dem Zug nach Ungarn gefahren und sogar noch direkt bei ihr zuhause abgeliefert werden und Janka würde vielleicht staunen.<br /><br />Am nächsten Tag ging Walter los, um die notwendige Ausrüstung für die Realisierung seines kühnen Plans zu kaufen. Er erwarb eine Holzkiste, gerade richtig für eine Person seiner Statur, eine Taschenlampe und Pappe, Batterien und eine Schachtel mit Nägeln und er organisierte sogar schnell einige alte Kissen, mit denen er die Holzkiste auspolstern konnte. Walter überlegte sich, was er als Minimum an Komfort und Bequemlichkeit für seine Reise einplanen musste. Einige Luftlöcher in der Pappe vor den Schlitzen der Holzkiste, einige Flaschen Trinkwasser, selbstverständlich auch etwas zu essen. Und er dachte, dass es ihm auf der Reise vermutlich kaum anders ergehen würde, als anderen Zugreisenden, außer vielleicht, dass er in einer dunklen Kiste saß, während die aus dem Fenster gucken konnten.<br /><br />Samstag Morgen war es dann soweit. Walter packte sich umfassend ein, verriegelte und vernagelte die Kiste von innen sehr fest und um kurz nach zwei kamen seine Freunde, denen er erzählt hatte, er wolle Janka etwas ganz Tolles schicken, aber nun sei seine Mutter erkrankt und er müsse dringend hin, ob sie vielleicht für ihn die Kiste zum Bahnhof? Sie konnten und schleppten nun das große Paket zu einem Lastwagen, der es zum Saalbahnhof brachte und dort ablud.<br /><br />Die Kiste hatte Walter zuvor ordentlich angemeldet und den Transport bezahlt, hatte sie vorsichtshalber mehrmals als 'Zerbrechlich' gekennzeichnet und während er zusammengekauert inmitten der Kissenpolster saß und ausreichend Luft bekam, versuchte er sich den Blick von Überraschung und Glück auf Jankas Gesicht vorzustellen, während sie ihre Tür öffnete, die Kiste sah, den Lieferanten ein Trinkgeld gab, die Kiste öffnete um schließlich ihren erschöpften aber glücklichen Walter in Persona vorzufinden.<br /><br />Sie würde ihn zuerst küssen und dann ganz nah an sich herandrücken, so dass ihm Jankas Brüste vielleicht den Atem rauben würden und und möglicherweise würden sie sich dann gemeinsam einen Film ansehen, bevor sie zu Bett gingen. Warum nur, ging es Walter durch den Kopf, habe ich nicht eher daran gedacht, auf diese Weise nach Ungarn zu reisen?<br /><br />Während er nahezu problemlos in einem Eisenbahnwaggon nach Ungarn chauffiert wurde, niemand vom Inhalt Notiz nahm, seine Kiste deshalb ohne größere Probleme die Grenzen passierte und schon am Montag Morgen im Bahnhof von Lugoj eintraf, hatte Janka Szabo gerade ihr Haar fertig frisiert. Es war ein hartes Wochenende gewesen und sie musste sich zusammennehmen, um nicht schon allein beim Gedanken daran das Erlebte mit Wein oder härteren Spirituosen herunter zu spülen.<br /><br />Auch Zoltan war hart gewesen. Nachdem es vorüber war, hatte Zoltan ihr gesagt, dass er sie und ihr „nein“ sehr wohl respektiere, aber - nach allem - es wäre zweifellos der Ruf der Natur gewesen und ein Mann könne sich gegen den Ruf der Natur nicht wehren. Und, hatte Janka ihn gefragt, wie geht es mit uns weiter? Da hatte Zoltan ganz kalt zu ihr gesagt: nein, er liebe sie nicht, wenngleich er davon ausgegangen sei, dass er in den letzten Wochen eine gewisse Neigung für sie entwickelt habe. Aber schließlich seien sie beide doch erwachsen genug um zu erkennen ...<br /><br />Oh, dachte Janka, was könnte Walter Zoltan doch noch so alles beibringen in Bezug auf Anstand und Ehre. Aber erstens durfte Walter von Zoltan nichts erfahren und zweitens schien ihr diese Zeit schon Jahre her zu sein.<br /><br /><span style="font-size:78%;"><span style="font-weight: bold;">(Ende des ersten Teils. <a href="http://daswortzumalltag.blogspot.com/2011/07/walter-jenzig-hat-eine-idee-fortsetzung.html">Die FORTSETZUNG folgt in Tel 2</a>)<br /></span></span>rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-79634578259970115642011-04-27T05:55:00.000-07:002011-04-27T05:58:34.612-07:00Ehrlich gemeintes BekenntnisWenn die Maria nicht gewesen wäre<br />was meine Frau iss<br />dann wär das alles nicht gekommen<br />Doch man hat ja noch ein bisschen Ehre<br />und so hab ich mir mein Leben nicht genommen.<br /><br />Sei kein Idiot und auch kein Werther<br />hab ich noch zu mir gesagt<br />Denn Pistolen und auch Schwerter<br />sind heut nicht mehr gefragt<br /><br />Also ging ich in den "Edlen Ritter"<br />weil ich so für edle Ritter bin<br />Doch das Ende war so furchtbar bitter<br />aber immerhin:<br /><br />Ich schäm' mich so,<br />ich schäm' mich so,<br />ich schäm' mich so,<br />denn ich hab' wieder viel zu viel getrinkt!<br />Viel Wodka und viel Apricot,<br />und Vino Vino tintoto -<br />und dann, dann bin ich...<br />umgesinkt.<br /><br />Und die Bedienung stand wie ne Laterne<br />auf zwei Beinen und schimpfte sehr<br />Und der Wirt ließ mich entfernen<br />doch ich kämpfte um meine Ehr.<br /><br />Auch die Gäste waren fest entschlossen<br />und das waren wirklich keine Netten<br />Man hob mich hoch, ich sah sie an<br />und eine innere Stimme sagte: Zu den Toiletten.<br /><br />Ich schäm' mich so,<br />ich schäm' mich so,<br />ich schäm' mich so,<br />denn ich hab' wieder viel zu viel getrinkt!<br />Viel Whisky und viel Persico,<br />und Vino Pinot Griggio -<br />und dann, dann bin ich...<br />umgesinkt.<br /><br />Meine Maria, sag ich Ihnen,<br />ach, am besten sag ich nichts<br />Meine Maria, sag ich Ihnen<br />sagt: "Du, ein Künstler: dass ich nicht lach!"<br />Und dann gab es furchtbar krach.<br />Und dann klirtte eine Scheibe<br />Und es flogen Tassen<br />Und dann wollt ich mich umbringen<br />und dann wollt ich's wieder lassen.<br /><br />Und dann ging ich in den "Edlen Ritter"<br />Und Sie wissen ja, wie's weiterging<br />Ja, die Wahrheit ist manchmal bitter<br />aber immerhin:<br /><br />Ich schäm' mich so,<br />ich schäm' mich so,<br />ich schäm' mich so,<br />denn ich hab' wieder viel zu viel getrinkt!<br />Viel Wodka und viel Apricot,<br />und Vino Vino tintoto -<br />und dann, dann bin ich...<br />umgesinkt.<br /><br />Und als ich draußen war, war's gar nicht dunkel<br />Und die Luft war auch gar nicht violett<br />Denn Mister Mond und auch sein Kumpel<br />saßen auf dem großen Himmelbett.<br /><br />Mein Karussel, das machte Pause<br />Meine Seele hatte Frust<br />Und ich sehnte mich nach Himbeerbrause<br />Und nach Marias Mutterbrust.<br /><br />Doch:<br />Ich schäm' mich so,<br />ich schäm' mich so,<br />ich schäm' mich so,<br />denn ich hab' wieder viel zu viel getrinkt!<br />Viel Whisky und viel Persico,<br />und Vino Pinot Griggio -<br />und dann, dann bin ich...<br />umgesinkt.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-23090143579199243752011-04-27T04:45:00.004-07:002011-04-27T04:48:13.871-07:00Ein JugendgeweihterEin Jugendgeweihter<br />Ist ab jetzt viel gescheiter<br />Denn er sieht, dass die Welt<br />Regiert wird vom Geld.<br /><br />Er bekommt Buttercreme und Plätzchen<br />Und ein kleines schlaues Sätzchen<br />Mit für sein weiteres heiteres Leben<br />Was kann es Schönres geben?<br />Und einen dunkelblauen Anzug zieht er an<br />Der kleine scheue Nunschonfasterwachsenmann.<br /><br />Vorher kannt' er die Welt noch nicht<br />Und kannte das Geld noch nicht<br />Und kannte noch nicht alle Tanten<br />Und die andren Anverwandten.<br /><br />Dann sprach sein Patenonkel ein paar kluge Worte<br />Doch er schielte nur auf die Torte<br />Denn ein Jugendgeweihter<br />Denkt ab jetzt immer einen Schritt weiter.<br /><br />Dann hub im Jembopark das Essen an<br />Und der Nuschschonfasterwachsenmann<br />sollte noch etwas dazu sagen<br />Und das mit knurrendem Magen.<br />Nein, nein, der Junge will bestimmt noch ein Törtchen<br />deshalb spricht Onkel Karl die wichtigen Wörtchen.<br /><br />Aber keiner hört auf ihn, jeder erzählt dem anderen seine<br />Sicht der Dinge und vergisst nicht Opas Gallensteine<br />Oder fragt: "Lässt sich Petra jetzt schon die Haare färben?" -<br />Solch' Konversationen sind wichtig, will man später etwas erben.<br /><br />Der Jugendgeweihte sitzt derweil ganz alleine<br />Mit seiner goldnen Armbanduhr im Kerzenscheine<br />Und kennt den Streit noch nicht<br />Und kennt den Neid noch nicht<br />Und was er später sagt,<br />wenn man ihn zu diesem und jenem befragt.<br /><br />Ds sagt ihm der Vater nicht<br />Das sagt ihm die Mutrer nicht<br />Das sagt ihm der Onkel nicht<br />Das sagt ihm der Lehrer nicht<br />Das sagt ihm kein Doktor und kein Pfarrer<br />Und kein Herr Jugendweihorganisator.<br /><br />Das muss er selbst heraus bekommen<br />Das hat noch niemals einer abgenommen<br />Dem scheuen kleinen Jugendgeweihten<br />Dem alle als Krönung der Weisheiten<br />Geld schenkten und das nicht zu knapp<br />Und als Wertschätzungsmaßstab.<br /><br />Ein Jugendgeweihter<br />Ist nun wenigstens in einem Punkt gescheiter<br />Denn er sieht, dass die Welt<br />Regiert wird vom Geld.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-91924449749969270232011-04-26T23:38:00.000-07:002011-04-26T23:48:31.599-07:00Thüringer GeschichteAls seine Sinnlosigkeit,<br />König Johann von Hast-du-nicht-Gesehen,<br />vor den Toren von Eisenach lag,<br />kurz nachdem er erfolgreich vom Kreuzzug<br />Seite an Seite mit dem Herzog von Cornflake<br />gegen die Ungläubigen zurückgekehrt,<br />zwar hatte man sich im vorderen Orient etwas verfahren<br />und vor allem in der Zeit geirrt,<br />denn die Kreuzzüge waren da schon einige Jahrhunderte lang<br />wegen Erfolglosigkeit und dem Fahrplanwechsel von<br />Papst Gregor eingestellt worden...<br /><br />Papst Gregor...kennen Sie doch? Gregor, der große Gregor<br />ein Gysianer und nicht bekennender Notarianer - ach: egal<br /><br />...als jedenfalls seine Sinnlosigkeit,<br />König Johann von Hast-du-nicht-Gesehen,<br />vor den Toren von Eisenach lag,<br />und die Eisenacher nicht mehr ein noch aus wussten,<br />(ja, ja, das gab es schon, bevor es dort das OPEL-Werk gab)<br />schickten sie in der bekannten Morgenstund<br /><br />...na, die müssten Sie ja nun wirklich kennen: "Morgenstund"<br />benannt nach dem berühmten Piraten der Karibik<br />mit skandninavischer Mutter: Morgen Stund,<br />ein übel aussehender Bursche<br />mit Nasenring und Goldzahn,<br />daher kommt ja auch das Sprichwort:<br />"Morgen Stund hat Gold im Mund"...<br /><br />...als jedenfalls die Eisenacher weder ein noch aus wussten,<br />schickten sie in der bekannten Morgenstund<br />dreißig ihrer besten Hutmacher vor die Tore der Stadt<br />die sollten den König besänftigen und huben an,<br />wie es bis heute in den Analen der Stadt überliefert,<br />sie huben an zu sprechen:<br />"Euer Liebden, wir haben einen Hut für Euch gemacht,<br />der Größte auf Erden, worunter Ihr Euch behütet zurückziehen könnt<br />wann immer es Euer Gnaden beliebt."<br /><br />Da ließ seine Sinnlosigkeit,<br />König Johann von Hast-du-nicht-Gesehen,<br />allen Hutmacher mit dem Schwert den Kopf abschlagen,<br />auch denen, die sich unter dem größten Hut auf Erden verkrochen hatten.<br /><br />Und so findet jedes Jahr das Fest von Frau Sunna in Eisenach statt,<br />kein festliches Weihespiel zu Ehren des Frühlings<br />sondern der verzweifelte Versuch den geschundenen Seelen<br />der dahingemetzelten Eisenacher Hutmacher<br />...deren Köpfe man noch immer im Innern des Hörselberges vermutet,<br />welcher ja in der Tat die Form eines großem Hutes hat...<br />diese geschundenen Seelen wieder ans Licht zu bringen.<br />Pech, Gottja, Geschichte.<br /><br />Oder kennen sie die Überlieferung von den Jungfrauen aus Gera.<br />So berichtet man, dass zur Zeit, als der freie Reichsgraf Otto der Fromme,<br />welcher - und das wussten damals alle im Lande - mit seiner Keule eigenhändig<br />bei säumigen Steuerzahlern manches Gute bewirkt hatte,<br />also, wie gesagt: zu der Zeit, als Otto der Fromme vor Gera lag,<br />und die Geraer kein Auge mehr zu tuen konnten,<br />ganz so als wie es war, als man ihnen die Schlussrechnung der Bundesgartenschau präsentierte<br />(inzwischen liegt die Einwohnerzahl von Gera weit hinter der von Jena,<br />so groß war damals das Leid)<br />als nunmehr Otto der Fromme vor Gera lag,<br />und die Geraer kein Auge mehr zu tuen konnten,<br />schickten sie in der berühmten Morgenstund<br />zehn auserlesene Jungfrauen vor die Stadt,<br />unter ihnen sogar Freifrau Ines von Flechtingen,<br />und die sprach:<br />"Oh Herr! Wir bringen Euch unsere Körper,<br />die besten aus ganz Gera, und ihr und Eure Soldaten dürft damit machen,<br />was immer Euch damit beliebe."<br /><br />Aber auch die Geschichte ging daneben,<br />denn Otto der Fromme soll der Legende nach seine Keule genommen haben<br />und hat alle Jungfrauen aus Gera eigenhändig erschlagen,<br />auch die, die sich in den Backöfen im Innern der Stadt versteckt hatten<br />und seither gibt es in ganz Gera keine einzige Jungfrau mehr...besagt die Legende.<br /><br />Nicht, dass ich meine Hand dafür ins Feuer legen würde,<br />dass es dort je welche gegeben hat,<br />ist halt eine Überlieferung.<br /><br />Aber die Legende von den Spinnern aus Erfurt, die kennen Sie doch auf jeden Fall.<br />Als Theodor der III. von Chalon ganz Niedersachsen ausgeplündert,<br />im Hessischen gebrandschatzt hatte und in Nürnberg<br />alle Einwohner ausgezogen bis aufs Hemd<br />urplötzlich vor Erfurt stand,<br />da befiel die Bürger von Erfurt der panische Schrecken<br />und sie kasteiten sich und ließen sich zur Ader und schickten<br />...genau...wieder in der bekannten Morgenstund<br />zwanzig stadtbekannte Faden- und Tuchspinner vor die Tore der Stadt<br />die sprachen im Chor:<br /><br />"Oh seht, edler Herr, wir sind die Spinner aus Erfurt.<br />Und haben nicht mal einen Kittel am Leib, wie die Nürnberger."<br />Und bei diesem Anblick fiel Theodeor der III. von Chalon<br />tödich vom Pferd und als seine Reiter solches sahen<br />ließen sie die Standarten sinken und stoben auf und davon<br />wie die goldene Horde beim Anblick von Timur.<br /><br />Die Spinner aus Erfurt gibt es deshalb auch heute noch zu sehen,<br />Erwachsene einen Euro, Kinder 60 Cent.<br /><br />Thüringer Geschichte, wissenschaftlich betrachtet,<br />ist, wie sie gerade erlebt haben, oft einleuchtend,<br />erklärt sich meist von selbst<br />und ist immer ein schönen Erlebnis.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-50654635091210967692011-04-12T07:41:00.001-07:002011-04-12T07:42:54.103-07:00Mein Manifest- Ich trete für Sie auf. Deshalb ist es manchmal notwendig, Ihre Sicht der Dinge wiederzugeben.<br /><br />- Fordern Sie mich. Selbstzufriedenheit ist der Feind eines großen Werkes.<br /><br />- Ich gebe Ihnen keine Antworten. Nichtsdetotrotz nehme ich Ihre Fragen ernst.<br /><br />- Ich bin Ideenlieferant. Die besten Ergebnisse für sich erreichen Sie durch Reflektion dessen, was ich Ihnen erzählt habe.<br /><br />- Sprechen Sie mich an. Wir alle leben vom Gespräch mit anderen Menschen.<br /><br />- Vertrauen Sie mir. Sie sind bei mir, weil ich etwas mache, was Sie nicht können.<br /><br />- Bezahlen Sie mich. Mein Auftritt bringt Ihnen Gewinn; mit mir investieren Sie in Ihre eigene Zukunft.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-21361331504498995682011-03-25T00:27:00.001-07:002011-04-12T07:41:15.155-07:00Ideal und Wirklichkeit 2011In stiller Nacht und monogamen Betten<br />denkst du dir aus, was dir am Leben fehlt.<br />Die Nerven knistern. Wenn wir das doch hätten,<br />was uns, weil es nicht da ist, leise quält.<br />Du präparierst dir im Gedankengange das,<br />was du willst – und nachher kriegst dus nie ...<br />Man möchte immer eine große Lange,<br />und dann bekommt man eine kleine Dicke –<br />C'est la vie –!<br /><br />Man möchte eine helle Pfeife kaufen<br />und kauft die dunkle – andere sind nicht da.<br />Man möchte jeden Morgen dauerlaufen<br />und tut es nicht. Beinah ... beinah ...<br />Wir dachten bei der großen Wende<br />an eine neue Republik ... und nun ists eben die!<br />Man möchte immer eine große Lange,<br />und dann bekommt man eine kleine Dicke –<br />Ssälawih –!<br /><br />Sie sagten uns Atomkraft, das sei sicher<br />die Zukunftsenergie für unsre Welt.<br />Und wer dagegen sei, der hätte keine Ahnung,<br />und vor allem hätte er wohl zu viel Geld ...<br />Dann kam erst Tschernobyl und dann kam Fukushima,<br />und "Japan ändert die Physik".<br />Man möchte eben immer eine große Lange,<br />und dann bekommt man eine kleine Dicke –<br />Ssälawih –!<br />Man möchte eben immer eine große Lange,<br />und dann bekommt man eine kleine Dicke –<br />Ssälawih –!rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-76119007496001426762011-02-22T06:57:00.001-08:002011-02-22T06:57:56.849-08:00SelbsterklärungMit dieser Erklärung möchte ich Sie bitten, mir die verbale Verbreitung einiger meiner Textstellen zu verzeihen. In den letzten Minuten habe ich meine Texte nochmals gründlich überprüft. Dabei kam ich zu dem Ergebnis, dass mir bei der Erarbeitung gravierende handwerkliche Fehler unterlaufen sind, die ordnungsgemäßem literarischen Arbeiten widersprechen. Die Arbeit besitzt nach meiner Überzeugung dennoch einen literarisch-kabarettistischen Wert.<br /><br />Eine Ursache für mein Fehlverhalten ist darin zu sehen, dass ich über einen zu langen Zeitraum, über sieben Jahre hinweg mit zahlreichen Unterbrechungen hieran geschrieben und offensichtlich den Überblick über die Verwendung von Quellen teilweise verloren habe. Eine abschließende Stellungnahme kann ich im Moment leider noch nicht abgeben.<br /><br />Aber festhalten will ich doch, dass ich zu keinem Zeitpunkt vorsätzlich oder absichtlich getäuscht habe.<br /><br />Dieser Schritt ist für mich besonders schmerzhaft, aber er ist eine Konsequenz aus meinen Fehlern. Er ist auf der einen Seite notwendig, um bereits eingetretenen Schaden für meinen Ruf zu begrenzen. Zum anderen verlangt mein Selbstverständnis, das ich mich mit ungeteilter Aufmerksamkeit den großen Herausforderungen des Lebens annehme.<br /><br />Aus den genannten Gründen bitte ich Sie, mir einige meiner Textstellen zu verzeihen und danke Ihnen sehr für Ihre Bemühungen.<br /><br />Rainer Wolfgang Sauer.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-43374213813789459452011-02-01T04:46:00.001-08:002011-02-12T01:49:52.408-08:00Der Krieg ist vorbei (...wenn du es willst)Johnny hatte schon recht. Gut: Yoko somit auch (selbst wenn ich ihren Namen immer noch gerne vorne mit 'J' und hinten mit 'e' schreibe). "War ist over...if you want it" propagierte er: Der Krieg ist aus, wann immer du es willst. Zum Beispiel der mit meinem Nachbarn - Namen spielen keine Rolle. Gut fünf Jahre haben wir uns bekämpft. Zuerst verbal, dann mit kleineren Schweinereien wie 'Zeitung ausleihen', 'Post-aus-dem-Briefkasten-fischen', einen alten Staublappen in den Auspuff stecken oder mit Anrufen, nachts um halb drei (wenn der eine abhob, legte der andere sofort auf).<br /><br />Dann begaben wir uns in schwerere See, schwärzten uns gegenseitig bei den anderen Nachbarn an: "Also, der Herr Müller, der spitzt ja. Ob Heroin oder Insulin - wer kann das schon wissen. Jedenfalls schmeißt der seine ganzen verbrauchten Spritzen in den Müll. Neulich ist aus Versehen seine Mülltonne umgefallen und da lagen dann die ganzen Spritzen auf dem Gehweg. Also, das geht ja gar nicht. Ich finde, da muss man mal was unternehmen." Cut! "Na, ja, der Herr Krause, was soll ich sagen. Der schnüffelt ja in den Mülltonnen der gesamaten Nachbarschaft rum. Das müsste mal einer bei ihm machen, da würden Sachen rauskommen. Wissen Sie, dass der 'ne uneheliche Tochter haben soll. Seine Frau weiß ja mittlerweile davon und hat sich aus Rache 'nen Freund genommen. Hab'n Sie auch schon mal gesehen. Der geht ja im Haus ein und aus, wenn Krause unterwegs ist. So ein kleiner, extrem pigmentierter Kenianer. Aber bei dem muss ja nicht alles so klein sein, hö, hö, hö. Na, wenn's passt. Aber nichts dem Krause sagen. Der flippt sonst aus."<br /><br />Ja, ja, wir gaben uns nichts. Das ging bis zum gegenseitigen Einbruch, obwohl, wenn die Terrassentür offensteht, das ist ja dann - rein rechtlch gesehen - kein Einbruch sondern nur Hausfriedensbruch. Wie auch immer. Der Kerl hatte doch bei mir eine kleine elektronische Wanze installiert und als ich das spitz bekam, habe ich vier Wochen auf eine günstige Gelegenheit gewartet und bin dann in sein Haus geschlichen, habe im Bad eine Schampoo-Flasche genommen, im Waschbecken ausgeschüttet und dann Enthaarungscreme eingefüllt. Ich konnte ja nicht wissen, dass es die Flasche von seinem Sohn ist. Ja, genau der, der jetzt eine Glatze hat. Sieht übrigens "cool" aus, meinte seine Frau zu meiner Frau. Die lassen sich nichts anmerken, machen auf coole Säue. Die Schweine.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-74401671608629201782011-01-25T02:53:00.001-08:002011-01-25T03:08:04.417-08:00Im Grunde fing ja alles damit anIm Grunde fing ja alles damit an, dass Gott unzufrieden war mit und Menschen. Im Grunde find damit alles an, mit uns Menschen. Es sollen ja paradiesische Zustände gewesen sein, damals, obwohl: ich war ja nicht mit dabei. Es kann also auch gewesen sein wie im RTL Dschungelcamp. Wer kann das schon sagen? Wenn gleich die Bibel ja hin und wieder doch erstaunlich präzisen berichtet. Nehmen wir doch zum Beispiel mal das Universum. Seit tausenden von Jahren schon steht in der Bibel geschrieben:<br /><br />"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe. Und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht 'Tag' und die Finsternis 'Nacht'. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag."<br /><br />Bis vor noch nicht einmal einhundert Jahren dauerte es, bis die Wissenschaft ein ähnliches Bild von der Entstehung des Universums als wahrscheinliche Option manifestíerte: den Urknall. Als Begründer der Theorie gilt der Theologe und Physiker Georges Lemaître, der 1931 für den Beginn des Universums den Begriff "Uratom" verwendete. Der Begriff Urknall wurde von einem seiner größten Kritiker, und zwar von Sir Fred Hoyle geprägt, der Lemaîtres Theorie auf diese Weise unglaubwürdig erscheinen lassen wollte. Der Urknall bezeichnet daher keine Explosion in einem bestehenden Raum, sondern die zeitgleiche Entstehung von Materie, Raum und Zeit aus einer ursprünglichen Singularität. Oder wie die Bibel sagt: "Es werde Licht! Und es ward Licht."<br /><br />Aber darumn geht es mir ja gar nicht. Ich sagte schon: Im Grunde fing mit uns Menschen alles an, als Gott unzufrieden mit uns war. und auch heute is das noch so. Alles läuft glatt, wenn wir funktionieren, brav sind, spuren. Aber, mit unserer Unzufriedenheit fängt aller Ärger aber auch die Weiterentwicklung an.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-53861463975028380202010-12-14T04:16:00.000-08:002010-12-14T05:08:00.445-08:00Der Nachhaltige AdventskalenderDas Jenaer Büro der Lokalen Agenda 21 hat auf seiner Homepage "Nachhaltige Entwicklung" einen "Nachhaltigen Adventskalender" eingestellt, der jeden Tag bis Weihnachten Rätsel und Quizfragen aufgibt oder auf dem es Geschichten und andere interessante Informationen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu entdecken gibt. Hier eine kleine Führung durch die die Straße der Besten Adventskalenderüberraschungen:<br /><br /><span style="font-weight: bold;">1. - Die Photovoltaikanlage</span><br /><br />Der Nachbar von Bauer Heinz möchte eine Photovoltaikanlage installieren. Letzte Woche wusste er allerdings noch nicht, ob die Anlage auf dem Dach des Stalles oder auf der Wiese im Freiland aufgebaut werden soll. Heinz, der sich dafür interessiert, schaut mit seiner Tochter beim Nachbarn vorbei, aber die Arbeiten haben noch nicht begonnen. Der Nachbar erzählt:<br /><br />"Ich musste mich zwischen Dünnschicht- oder monokristallinen Zellen entscheiden. Mein Schwager hat mir alles günstig besorgt, doch das unterlag einigen Einschränkungen: Dünnschichtzellen kann er nicht fürs Freiland anbieten. Wählt man Dünnschicht für eine Dachanlage, so kann er keine SMA Wechselrichter bekommen, sondern nur die von anderen Herstellern. Für die Module hat er außer zu Solarworld nur Kontakte zu Dünnschichtanbietern. Wählt man eine Dachanlage mit monokristallinen Zellen, so kann er ebenfalls keine SMA Wechselrichter anbieten. Nach langem Überlegen habe ich mich für folgende Lösung entschieden..."<br /><br />Da wird der Nachbar in den Stall gerufen und Heinz muss sich verabschieden, bevor er erfahren kann, was der Nachbar bestellt hat. Beim Hinausgehen stolpert er jedoch über eine Kiste auf der in großen Buchstaben "SMA" steht. Bedauernd meint Heinz zu seiner Tochter: "Schade, dass wir jetzt nicht wissen, ob er die Module von Solarworld nimmt." Die Tochter widerspricht: "Aber es ist doch alles klar." - Also, hat der Nachbar Solarworld Module bestellt?<br /><br />Die Antwort: Aufgrund der Kiste kann man annehmen, dass der Nachbar SMA Wechselrichter gewählt hat. Da der Schwager für Dachanlagen mit Dünnschicht- oder monokristallinenen Zellen kein SMA bekommen konnte, muss sich der Nachbar für eine Freilandanlage entschieden haben.<br /><br /><br /><span style="font-weight: bold;">2. - Die Kühlschrankklimaanlage</span><br /><br />Es ist heiß! Manch einer kommt auf die Idee, seinen Kühlschrank als Klimaanlage zu benutzen und lässt dessen Türe offenstehen. Wie ist diese Kühlschrankklimaanlage einzuschätzen? - Bitte wählen Sie eine Antwort aus:<br /><br />a) Stromrechnung und Umwelt werden natürlich belastet, aber dafür wird es im Raum kühler.<br />b) Es passiert überhaupt nichts. Jeder Kühlschrank schaltet sich bei geöffneter Türe nach drei Minuten ab.<br />c) Stromrechnung und Umwelt werden belastet und im Raum wird es sogar noch wärmer.<br /><br />Die Antwort: Ein Kühlschrank arbeitet nach dem Prinzip einer Wärmepumpe, die die Wärme von Innen nach Außen transportiert. Wenn die Türe offen steht, muss dieses System umso mehr arbeiten und umso mehr Wärme gibt der Kühlschrank auf seiner Rückseite wieder ab. Der Kühlschrank kann zur Heizung werden!<br /><br /><br /><span style="font-weight: bold;">3. - Globalisierung beginnt am Frühstückstisch</span><br /><br />Ein Blick auf unseren Frühstückstisch zeigt, dass heute die wenigsten Produkte direkt aus unserem Garten oder unserer näheren Umgebung stammen. Der Kaffee stammt zum Beispiel aus Brasilien, Tee aus Indien, Erdbeeren aus Spanien, Frischkäse und Brot aus Deutschland. Unter welchen Bedingungen sie produziert werden, welche natürlichen Ressourcen dafür verbraucht werden und welche Wirkungen auf Menschen, Wirtschaft und Umwelt unsere Essgewohnheiten haben, wissen nur wenige.<br /><br />Kaffee zum Beispiel wird größtenteils in Brasilien hergestellt. Für eine Tasse Kaffee (200 ml) werden 7 Gramm Dünger und 7 Gramm Pestizide eingesetzt. Zudem gehen fast 300 Gramm Erde durch Erosion verloren. Weitere natürliche Ressourcen werden bei der Verarbeitung und beim Transport verbraucht. Und auch beim Transport vom Laden nach Hause und beim Kochen müssen 100 Gramm natürliche Ressourcen z.B. für elektrischen Strom oder Benzin eingesetzt werden, wie das Wuppertal Institut berechnet hat. Dazu kommt noch ein Wasserverbrauch von über 6.600 Gramm pro Tasse Kaffee.<br /><br />Den Leitgedanken zu einer nachhaltigen Entwicklung der Erde hat 1987 die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung formuliert: „Entwicklung zukunftsfähig zu machen, heißt, dass die gegenwärtige Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne die Fähigkeit der zukünftigen Generation zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können.“<br /><br />Letztendlich geht es bei der Nachhaltigkeit um die globale Verantwortung jedes Einzelnen. Schon 1978 hat der Philosoph Hans Jonas dies in seinem Buch „Das Prinzip Verantwortung“ eindrücklich dargelegt. Die Menschen in unserer technisierten Welt müssten lernen, ihre Ethik, ihr Denken vom lokalen Bereich zu lösen und auf die größeren nationalen und globalen Zusammenhänge zur richten.<br /><br /><br /><span style="font-weight: bold;">4. - In der Kneipe</span><br /><br />Die drei Freunde regenerativer Energien: Heinz, sein Nachbar Hubert und die Biobäuerin Anna sitzen der Kneipe. Da fragt sie der Wirt: "Na, wer hat denn letzten Monat den meisten Strom produziert?" Hubert spekuliert mit einem kurzen Blick auf Anna: "Ich glaube, dass war die Anna mit Ihrer Biogasanlage." Auch die anderen äußern ihre Vermutungen, doch diese gehen in der Geräuschkulisse der Kneipe verloren. Am Ende nennen alle ihre Zahlen und es stellt sich heraus, dass der einzige von ihnen, der die richtige Vermutung hatte, auch am meisten Strom produziert hat. - Wer war es<br /><br />Die Antwort: Angenommen Anna würde am meisten produzieren, dann hätte Hubert Recht und Anna als Gewinnerin wäre nicht mehr die einzige mit einer richtigen Vermutung. Das geht nicht. Also hat Hubert Unrecht und sowohl Anna als auch Hubert können nicht diejenigen mit dem meisten Strom sein. Heinz hat daher am meisten produziert und das auch vermutet.<br /><br /><br /><span style="font-weight: bold;">5. - Nachhaltige Geburtstage und Weihnachtsfeste</span><br /><br />Der ökologische Wert eines Geschenkes hängt mit Erzeugung, Transport, Energieverbrauch und Entsorgung zusammen. Langlebige Güter aus natürlichen Materialien sowie ökologisch und sozial verträgliche Produkte sind vorzuziehen. Mensch sollte aber weniger schenken.<br /><br />Weniger schenken? Richtig: Was nicht zuhause liegt, braucht später nicht als Müll entsorgt zu werden. Oft verbaut uns der vermeintliche Geschenkzwang den Blick auf das Wesentliche. Ein selbstgemachtes Geschenk bereitet oft viel größere Freude als ein gekauftes.<br /><br />Was bei Spielzeug zu bedenken ist: Phantasieanregende Spiele als Gegenpol zu TV-Konsum–Spielzeugen, führen uns wieder näher an die Natur heran. Möglichst kein Spielzeug mit Batterieantrieb verwenden. Gib spannenden Gesellschaftsspielen den Vorzug!<br /><br />Fair und mit Freunde schenken: Fördere Kleinbauern, Plantagenarbeiter, Bildungsarbeit, Schulbesuch, Biolandbau u. a. in den Dritte-Welt-Ländern durch den Kauf von fair gehandelten Produkten. Denke auch darüber nach, ob Du eine gmeinsames Geschenk verschenkst: ein Essen im einem Bio-Restaurant, eine Wanderung, ein Museumsbesuch, Zeit für die Anderen. Oder entscheide Dich als Geschenk für Anteile an einem Windkraftwerk, Ökostrombezug, Gutscheine für öffentliche Verkehrsmittel oder Carsharing.<br /><br />Eine Alternative zum krampfhaften Geschenke suchen ist auch: Hinhören auf die Not der anderen! Mache jemandem, der es wirklich braucht, ein Geschenk – oder unterstütze eine caritative Organisation z. B. "Weihnachts-Anstatt-Aktion des Entwicklungshilfeclubs".<br /><br />In diesem Sinne.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-35260681435023719602010-12-08T06:23:00.000-08:002010-12-08T07:45:22.026-08:00John Lennon ist tot! - Es lebe John Lennon!<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiFbkbVz1dKFqAQeLc1HOW1XTywbqXOM-DsSS4_tDwri1THlRli0vNh1aeqfpO-5p3jFW9OwCmRZwMipwXP_H8Qdz5XCBPrhPWRZtWWxs_uXBVRyZtO5C-Q3130Mec63IIfrwjF9QkgH7G8/s1600/John+Lennon+1979.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 200px; height: 180px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiFbkbVz1dKFqAQeLc1HOW1XTywbqXOM-DsSS4_tDwri1THlRli0vNh1aeqfpO-5p3jFW9OwCmRZwMipwXP_H8Qdz5XCBPrhPWRZtWWxs_uXBVRyZtO5C-Q3130Mec63IIfrwjF9QkgH7G8/s200/John+Lennon+1979.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5548330152118814162" border="0" /></a>In der Verwaltungsfachhochschule stand "Prüfungsvorbereitung" im Lehrplan, eine Klausur in Haushalts- und Finanzwesenwesen sollte noch vor Weihnachten geschrieben werden. Doch das war am Morgen des 9. Dezember 1980 vergessen und es gab in den Seminarräumen nur ein Thema: "John Lennon ist tot! - Erschossen in New York von einem irren Fan."<br /><br />Der in Liverpool geborene Lennon hat zusammen mit den anderen Beatles die westliche Musikkultur nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt wie neben ihm nur Elvis Presley oder Bob Dylan. Und so standen wir, wie Millionen von Menschen weltweit, unter Schock, als er vor 30 Jahren brutal aus dem Leben gerissen wurde. Seine kurz zuvor erschienene Single "(Just like) Starting Over" aus dem Album "Double Fantasy", das kurz vor seinem Tod von den Kritikern arg geschmäht worden war, schoss kurz danach in vielen Ländern an die Spitze der Charts.<br /><br />Doch so groß die Trauer um den Menschen und die Figur John Lennon damals war, so wenig schien sich für uns sein Tod auf die Entwicklung der Popmusik auszuwirken. Denn Lennons beste Jahre lagen 1980 schon lange zurück. Die musikalische Entwicklung war schon längst beim Punk und in der Elektromusik angekommen. Der damals "jungen Generation" hatte ein alter Sack wie Lennon nichts Wesentliches mehr zu sagen. Sein Einfluss - so dachte auch ich - habe sich auf die große Zeit der 60er Jahre beschränkt und war in den 70ern nur noch kurz einmal aufgeflammt. Gut: mit den Beatles hatte er schon die Musikwelt revolutioniert und die Blaupause für die Musik der kommenden 70er geschaffen. Aber das war es dann auch gewesen. - Hatte ich damals recht?<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhI9qhm2GyCup_X8WEBayodZmec_5ffnB1U07cMsstClbDopOppOW7OEN6ISXFo2yqQ5SDBsoW1TsuL7YZp45SyDiS7Q4nAUCYLrThHUG-b6CE6hCOR-vYfNNVH2JMQSZ3nBFrkGyTCj1rU/s1600/Lennon+1979+Glasses.jpg"><img style="margin: 0pt 0pt 10px 10px; float: right; cursor: pointer; width: 200px; height: 92px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhI9qhm2GyCup_X8WEBayodZmec_5ffnB1U07cMsstClbDopOppOW7OEN6ISXFo2yqQ5SDBsoW1TsuL7YZp45SyDiS7Q4nAUCYLrThHUG-b6CE6hCOR-vYfNNVH2JMQSZ3nBFrkGyTCj1rU/s200/Lennon+1979+Glasses.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5548330277240077490" border="0" /></a>Drei Jahrzehnte (und viele persönliche Erfahrungen später) muss ich / muss man anerkennen:<br /><br />1.) John und seine (Silver-)Beatles haben dafür gesorgt, dass die Rock- und Popmusik erwachsen wurde. So wie die einst jugendlichen Fans älter wurden, so wurde auch "ihre" Musik reifer. Drehten sich die Songtexte im Rock'n'Roll und bei den frühen Beatles fast ausschließlich um die Liebe und die mir ihr verbundenen Probleme, so hat John Lennon mit dazu beigetragen, dass anspruchsvollere Themen besungen wurden. Und Lennon hatte auch seinen Anteil daran, dass die populäre Musik politischer wurde.<br /><br />2.) Lennon veränderte die musikalischen Ebenen des Zuhörers. Ganz pragmatisch von "Love ME do" und "I want to hold YOUR Hand" zu "SHE Loves you", "YOU'VE got to Hide YOUR love away" und "All YOU need is Love". Das verschob die Botschaft als Aufgabe/Empfindung direkt an die Fans, die sich plötzlich nicht nur wiedererkannten sondern sogar angesprochen fühlten, etwas zu tun. Vielleicht ist selbst das "Yes WE can" von Obama auf Lennons Schaffen zurückzuführen.<br /><br />3.) Wenn man Bob Dylan das Verdienst zugeschreiben möchte, die populäre Musik für ernsthafte, politische Themen geöffnet zu haben, so war es wohl vor allem John Lennon, der den Menschen mit all seinen Empfindungen, Ängsten, Zweifeln und Hoffnungen in die Musik einbrachte. In seinen Solowerken ging Lennon so weit, schonungs- und bedingungslos seine privaten Abgründe und Träume offen zu legen: "Cold Turkey", "Mother", "I am the Walruss" oder "Imagine" zeigen dies und zeigen vor allem einen offen leidenen Künstler auf der Psychiater-Couch, der die ganze Welt daran teilhaben lässt.<br /><br />Diese drei Punkte waren Lennons Verdienst um die Musikwelt, prägten für Jahrzehnte die Musikszene: Bands wie U2, Coldplay oder Oasis verzichteten auf Macho-Gesten a la Led Zeppelin oder The Who und stellten stattdessen ihr Leiden an der Welt offen zur Schau, machten das Private politisch<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmIb-M4hX-MKPlsId6QdIHOItQaekFVTb_Iyrb0fJucEYq3mAcOeiO81cchyphenhyphenkQjVgGasuRI95s6WxgC4DpQd7xfZ8mYfAqyPzzGoBfiFn_6Het27DqZ99ZAzsS2ox0XmNmAXQwPlEbImeJ/s1600/LennonOno+Der+Krieg+ist+aus.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 200px; height: 167px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmIb-M4hX-MKPlsId6QdIHOItQaekFVTb_Iyrb0fJucEYq3mAcOeiO81cchyphenhyphenkQjVgGasuRI95s6WxgC4DpQd7xfZ8mYfAqyPzzGoBfiFn_6Het27DqZ99ZAzsS2ox0XmNmAXQwPlEbImeJ/s200/LennonOno+Der+Krieg+ist+aus.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5548330509642654738" border="0" /></a>Wegweisend und bis heute "trendy" war aber auch die Art, wie John Lennon nach seiner schicksalshaften Begegnung mit Yoko Ono sein Privatleben öffentlich zur Schau stellte. Nach seiner Hochzeit mit ihr empfing das Paar 1969 die Weltpresse im Doppelbett. John und Yoko gab es bald nur noch im Doppelpack wie Christo und Jeanne-Claude. Zwei Menschen wurden zum Promi-Paar und verknüpften ihr allerprivatestes Glück mit politischen Missionen: "Woman is the Nigger of the World", "War is over, if you want it". Ebenso modern (weil zuvor noch nie so hautnah miterlebbar) war es dann, wie Lennon 1973 bis 1975 die Trennung von Yoko Ono vor den gierig-interessierten Augen der Weltöffentlichkeit zelebrierte. Gemeinsam mit seinem Freund Haerry Nilsson unternahm Lennon in seinem "Lost Weekend", wie er diese wilde Zeit taufte, Sauftouren durch das nächtliche Los Angeles und überlies es den Klatschblättern, sämtliche Ausraster zu dokumentieren. Hier wurde des Ex-Beatles' Verhalten zu einer Blaupause für peinliche Prominente der Neuzeit von Paris Hilton bis Mel Gibson.<br /><br />Fünf Jahre vor seinem Tod gab Lennon schließlich das Posing auf, kehrte von seiner neuen Flamme und Privatsekräterin May Pang reumütig in Yoko Onos Ehebett zurück und präsentierte sich von Stund an als fragiler, verletzlicher Mann. Wie modern er da wieder war, zeigte sich erst aus heutiger Sicht: John Lennon hängte 1975 seine Musikkarriere an den Nagel, um sich ganz seinem Sohn Sean zu widmen, überlies die "Geschäfte" Ehefrau Yoko Ono und war damit wieder gesellschaftliche Avantgarde. Auch das Comeback-Album "Double Fantasy", kurz vor seiner Ermordung erschienen, war, ohne dass es hierbei eines Drucks von Yoko bedurft hatte, eine paritätische Arbeit: jeder der beiden Ehepartner steuerte die Hälfte der Songs bei.<br /><br />John Lennon ist ohne Zweifel seit drei Jahrzehnten physisch tot, lebt aber in unserer heutigen Musik und Gesellschaft weiter.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiIcUAnxOrUGtZshzMEhDlBSh_FcDxHxlD07Jf-_SQ8l_w0-anOkm7P1oLPm_nSLVwym37cGLEJfbrPl5exBC76udijXNJOGm2IKRVfSxl55SGwb4Fnio_iUcPgD6STTjrDcWm20B6NbBD7/s1600/Lennon+INSTANT+KARMA+Dafur.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 400px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiIcUAnxOrUGtZshzMEhDlBSh_FcDxHxlD07Jf-_SQ8l_w0-anOkm7P1oLPm_nSLVwym37cGLEJfbrPl5exBC76udijXNJOGm2IKRVfSxl55SGwb4Fnio_iUcPgD6STTjrDcWm20B6NbBD7/s400/Lennon+INSTANT+KARMA+Dafur.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5548331292091893986" border="0" /></a>rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-63262611174814235592010-11-29T05:45:00.000-08:002011-02-02T06:10:13.363-08:00Was das Schneechaos und Frauen gemeinsam habenIch saß wieder einmal beim Essen - diesmal war's, glaube ich, der Chinese in der Grietgasse oder der Grieche in der Chinesengasse, ich hab' keine Ahnung mehr - auf jeden Fall musste ich zwangsläufig wieder ein Gespräch am Nebentisch mitanhören. Zwangsläufig, das sage ich immer, wenn es so dezent geführt wird, dann man zwei Stockwerke höher noch sagen könnte: "Genau. Das hab ich auch schon erlebt. Wem sagen sie das."<br /><br />Jedenfalls: die beiden Damen waren so in ihr Gespräch vertieft, wenn man das, wenn eine redet und die andere zuhört, überhaupt ein Gespräch nennen kann, dass sie nicht bemerkten, wie ich wieder einen Zettel aus den Tasche holte und eifrig mitschrieb. Diesmal ging es nicht um Autos...ich sehe, sie kennen die Pointe: "Wie konntest du nur den Opel verkaufen...ohne mir Bescheid zu sagen...und dann auch noch in Apolda." - Genau, das haben sie auch schon mal erlebt, wem sagen ich das. Aber hier und dieses Mal ging es um etwas ganz anderes.<br /><br />"Ihre Tochter will umziehen, sagt Heidrun. Die haben einen Korridor mit zwei Zimmern, Küche, Bad. Die Heidrun, die wohnt doch in Chemnitz. Jedenfalls will ihre Tochter jetzt umziehen und da braucht sie die Kaution. Also, ich hab die Heidrum noch nie im Leben gesehen, zwei Mal haben wir bisher telefoniert. Einmal als Onkel Hans gestorben war und dann, als es um das Grundstück im Crimmitschau ging, dass mein Cousin verkaufen wollte und zuerst uns angeboten hatte, aber Heindrun rief an und sagte, dass Opa festgelegt habe, dass sie das zuerst angeboten bekommen. Und jetzt rief die mich wieder an und ich dachte zuerst, dass vielleicht der Peter, unser Cousin, gestorben ist, aber nein: ihre Tochter will umziehen und braucht die Kaution, sagt sie.<br /><br />Und weil es Heidrun und ihrer Tochter derzeit finaziell nicht so gut geht und wir ja damals das Grundstück in Crimmitschau gekauft hatten - ich kann dir sagen: Wir haben nur Ärger damit, dauernd ist dies zu bezahlen und das. Müllgebühr, Grundsteuer und was weiß cih alles oder es spriest wieder das Gras aus dem Gehwegpflaster durch und Bernd muss hinfahren und das Gras rausreissen, weil die Nachbarn beim Ordnungsamt angerufen haben und die Stadtverwaltung uns wegen der Vernachlässigung der Reinigungspflicht einen Brief geschrieben haben...nur Ärger mit dem Grundstück - ja, und weil wir doch jetzt das Grundstück hätten und das so immens im Wert gestiegen ist... also, woher will die das denn wissen. Gar nichts ist im Wert gestiegen, lieben Heute als Morgen würd' ich das Gelumpe verkaufen, selbst wenn ich drauflegen müsste, einfach nur weg damit, sag ich dir.<br /><br />Sie kann doch nichts dafür, sagt Heidrun, dass die Tochter ein krankes Kind hat. Ja, sag ich, aber wir können doch auch nichts dafür, das sie ein krankes Kind hat. Und dann fing Heidrun an zu heulen und ich sag dir, da kannste nicht einfach auflegen. Das gebietet der Anstand. Also sage ich: Aber vielleicht hat sie ja auch einen Mann zum Kind. Und da sagt doch Heidrun: "Sandra, komm' mal her, die Tante Barbara ist am Telefon und die darfst dir jetzt was ganz Großes wünschen." - Also, da hab' ich gedacht, mein Schwein pfeift.<br /><br />So etwas dreistes wie Heidrun ist mir ja schon lange nicht vorgekommen. Und dann hatte ich die Sandra am Telefon. "Also ich wünsch mir von dir die Kaution. 780 Euro." Das sagt die ganz frech ins Telefon zu mir. 780 Euro. Wo ich die überhaupt nicht kenne. Ich weiß nur, dass die Heidrun inzwischen geschieden ist und, wie mir Peter letztes Jahr verraten hat, mit einen neuen Mann zusammen ist. 61 soll der sein. Aber Heidrun hätte für ihn immer ein paar blaue Pillen in Petto. Sie will ja auch mal ihren Spaß haben, hat sie Peter erzählt. Aber schlecht soll sie aussehen, die Augen in tiefen Höhlen, abgemagert, sagt er, die Ärme werden immer dünner. Er vermutet ja Krebs dahinter. Genaues weiß er nicht. Und ich wollte ja auch nicht nachfragen.<br /><br />780 Euro will die Tochter haben, von uns. Wegen dem Grundstück im Crimmitschau, mit dem wir nur Ärger haben. Kriegen kaum mit den Mieten die Unkosten rein. Na, ja, hab ich gesagt, gutes Kind. 780 Euro ist eine Menge Geld. Aber weil wir dir zu deinem Kind noch nichts dazugegeben haben...wie heißt es denn? Gerome Ive, sagt sie. Also, sage ich, wegen Jerome Ive würden wird dir 350 Euro überweisen, für die Kaution. "Du bist ein Schatz, Tante Barbara", hat sie dann gesagt und Heindrun hat im Hintegrund zum Weinen angefangen. Wahrscheinlich dachte die, dass wir die ganzen 780 geben würden, denn als die Tochter dann sagte, "Tante Barbara gibt uns 350 Euro, da hat Heidrun sofort wieder zu Weinen aufgehört.<br /><br />Jetzt lach' nicht. Es war genauso, wie ich's hier erzähle. Du siehst ja, wie's läuft. Manche wollen kein Wasser, die wollen gleich gepült werden. Aber nicht mir mir. Nicht mit mit. 780 Euro - was denkst sich das Volk überhaupt? Wir kennen uns doch kaum und die melden sich nur, wenn sie einen brauchen. Aber, hier, erzähle nichts meinem Mann, der regt sich sonst wieder nur auf, wegen dem Grundstück in Crimmitschau und überhaupt."<br /><br />Und draußen schneite es, schon die sechste Woche am Stück seit November, und der Schnee nahm kein Ende, wie das Gespräch der beiden Damen. Und plötzlich fiel mir auf, was das Schneechaos und Frauen gemeinsam haben: Beides ist für uns Männer unergründlich.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-78685992373984772032010-11-02T00:55:00.001-07:002010-11-11T04:37:36.107-08:00Fliegende Bleche IIEin Mann beschwerte sich in Uniontown im US-Staat Pennsylvania beim lokalen Police Departement über die schlechte Qualität seines Marihuanas, das er kurz zuvor erworbenen hatte. Den verblüfft zuhörenden Polizisten erkläre der Mann, er habe die Substanz geraucht und sie habe widerlich geschmeckt. Eine Untersuchung ergab dann auch dass es sich bei der Substanz nicht um Marihuana handelte, so der Sherrif. Was der Mann tatsächlich gekauft hatte, wollte die Polizei nicht sagen. Trotzdem habe man den 21-Jährigen angeklagt und zwar wegen Besitzes einer gefälschten illegalen Substanz. Das meldete der "Pittsburgh Tribune-Review".<br /><br />Ihren Dienst besonders ernst nahmen Drogenfahnder aus Niedersachen und Bremen, die bei Kontrollen im Hamburger Straßenverkehr Abzeichen mit Hanfblättern auf ihren Polizeiuniformen trugen. Die Beamten hätten ihre Dienstkleidung ohne Genehmigung eigenhändig mit dem Marihuana-Gewächs verziert, teilte das Innenministerium in Hannover mit. Dafür gab es einen Rüffel, denn, so ein Sprecher des Innenministeriums: "Beamte dürfen ihre Uniformen nicht eigenständig umdesignen". Das Tragen von Abzeichen auf Ärmeln und Schulterklappen der Uniform, auf denen neben dem Niedersachsenross auch Hanfblätter prangen, laufe der Dienstverordnung zuwider und "gehe so nicht".<br /><br />In Porto Alegre hat ein fülliger McDonald's-Mitarbeiter von einem Gericht umgerechnet rund 12.500 Euro Schadenersatz zugesprochen bekommen, weil er während seiner zwölf Arbeitsjahre in einem Fast-Food-Restaurant über 30 Kilogramm zugenommen hatte. Der Mann erklärte dem Richter, er habe sich verpflichtet gefühlt, täglich von den von ihm hergestellten Hamburgern zu essen, um deren Qualität zu überprüfen. Es sei bekannt gewesen, dass verdeckt arbeitende Prüfer die Restaurants besuchten und Berichte über Essen, Service und Sauberkeit anfertigten. In Deutschland wäre so etwas wohl kaum möglich gewesen; bei uns wurde ja bekanntlich eine Altenpflegerin, die 17 Jahre lang in einem Seniorenheim beschäftigt gewesen war, wegen des Verspeisens von sechs Maultaschen fristlos entlassen, die im den Müll hätten wandern sollen.<br /><br />Was sagt uns das? Erstens: Wenn sie schon Drogen kaufen und dann mit der Qualität nicht einverstanden sind, schauen sie zuerst auf die Uniform der Beamten. Zweitens: Wenn sie während ihrer langjährigen Arbeit zunehmen, achten sie darauf, dass sie, für den Fall, dass sie ihren Arbeitgeber verklagen wollen, einen brasilianischen Richter haben. Deutsche Richter sehen die Dinge manchmal etwas zu abstrakt. Die Kündigung wurde zwar in zweiter Instanz aufgehoben; das Arbeitsgericht in Radolfzell hatte die Kündigung aber zunächst für rechtens erklärt.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-11580521316299021082010-09-03T01:45:00.001-07:002011-02-04T05:38:38.908-08:00Es ist doch so......meine Damen und Herren, dass Bescheidenheit eine Zier ist. Sagt man doch so, oder. "Bescheidenheit ist eine Zier, doch"...genau..."weiter kommt man ohne ihr".<br /><br />In diesem Sinne möchte ich mich Ihnen einmal vorstellen. Mein Name ist Rainer Sauer, genauer gesagt: Rainer W. Sauer. "W" steht dabei für "Wahnsinnstyp"... ?!...doch, doch, fragen sie da ruhig mal meine Frau. "Wahnsinnstyp" trifft das ganze doch schon recht gut.<br /><br />Ich schreibe Geschichten. Nebenbei. Im Hauptberuf bin ich, also mein Titel ist: Diplom-Verwaltungswirt. Manchmal auch ohne den Wortteil "waltungs". Aber das bescheibt nicht im mindesten, was ich so alles mache. Meine größten Erfolge hatte ich in den 80er-Jahren, als ich im Vatikan aus der Bibel laß, Geschichten, die ich selbst geschrieben habe. Doch, doch.<br /><br />Meine zahlreichen Anhänger können Ihnen das bestätigen. Manche davon sind schon älter, andere sind Jünger. Jetzt wissen sie auch, was meine Frau Maria wirklich damit meint, wenn sie (zum Beispiel als ich ihr sagte, dass ich eben diese Geschichten über mich heute Abend wieder vor Publikum erzähle)...wenn diese zu mir sagt: "Oh mein Gott". Frauen meinen nämlich manchmal das, was sie sagen genau so wie sie es sagen - doch, doch.<br /><br />Überhaupt ist das mit den Frauen und den Männern so eine Sache. Der Wort Herr stammt ja bekanntlich von "herrlich" ab und "Dame" von dämlich. Doch, doch. Ursprünglich gab es ja in meinem Leben nur mich. Dann kam meine Frau dazu und seither geht es eher um weltliche Dinge als um geistliche. Konkret gesagt geht es bei uns oft ums Geld und dann sage ich meiner Frau, ich kann mir das doch nicht auch noch aus den Rippen quetschen.<br /><br />Jedenfalls treibe ich gelegentlich auch mal einen Schabernack mit der Welt. Zum Beispiel war ich, ich glaube, es war 2005, auf der Buchmesse in Leipzig und habe am Stand des Bibelwerks ein selbstgemaltes Schild aufgestellt als gerade keiner hinsah, auf dem stand: "Hier signiert Gott...ab 14 Uhr". - Ich sage Ihnen: Das war eine Aufregung dort.<br /><br />Gott kam natürlich nicht zum Signieren - man kann ja nicht ständig omnipräsent sein. Also ein umfassendes Geschenk an die Welt, an Deutschland, an Thüringen. Aber ich wollte mich wenigstens Ihnen mal vorstellen. das ist das Mindeste, was Sie von mir erwarten können. Der Rest folgt gleich.<br /><br />In diesem Sinne...rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-86238724154495349062010-07-07T00:40:00.000-07:002010-07-07T00:57:16.701-07:00Nationalhymne<div style="text-align: center;"><span style="font-weight: bold;font-family:times new roman;" >Das Leben schreibt die besten Geschichten.</span><br /><span style="font-weight: bold;font-family:times new roman;" ><span>Hier ist eine aus dem Saarland...</span><br /><br /></span></div><a style="font-family: times new roman; font-weight: bold;" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_TSyfHRXB4Wn6Onzxgy6w9ncAIA-YbsKsHWGFl9kCsAMxHNm8AFjqJlah8x2yXnpgWySvtPLVqW-Q8V90GGHCXT6lnhETSoNvbfQdghrf3xWDzdI3hYhzeBZoefrSGr7YSRb4K-eLALiI/s1600/Prof+Robert+Leonardy.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 237px; height: 255px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_TSyfHRXB4Wn6Onzxgy6w9ncAIA-YbsKsHWGFl9kCsAMxHNm8AFjqJlah8x2yXnpgWySvtPLVqW-Q8V90GGHCXT6lnhETSoNvbfQdghrf3xWDzdI3hYhzeBZoefrSGr7YSRb4K-eLALiI/s400/Prof+Robert+Leonardy.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5491067447653534930" border="0" /></a><br /><span style="font-family:times new roman;">Professor Robert Leonardy aus Saarbrücken hält sich bei der Fußball-WM 2010 oft die Ohren zu. "Die deutsche Hymne wird in Südafrika falsch gespielt", sagt er. "Bei dem Part 'Einigkeit und Recht und Freiheit' wird statt eines Dominant-Sept-Dur-Akkords mit einer Terz im Bass ein Moll-Akkord gespielt." Und der Musikexperte fordert: "Das muss korrigiert werden. Wir werden nur Weltmeister, wenn unsere Hymne richtig gespielt wird."</span>rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-55333923536569881062010-06-01T04:22:00.000-07:002010-11-09T03:13:59.757-08:00Was haben wir da bloß angerichtet?<sie llern="" jodeln="" singen="" mperhaft="" welthits="" den="" juroren="" ndigung="" angst="" schrecken="" einige="" stehen="" verloren="" verlassen="" sich="" weniger="" ihre="" sngeskunst="" als="" jeden="" geben="" alle="" ihr="" bestes="" umen="" vollen="" fanatischen="" doch="" herausspringen="" wird="" im="" besten="" fall="" musikclip="" auf="" youtube="" eine="" hnung="" nach="" wenigen="" wochen="" mit="" bekanntheit="" es="" folgen="" noch="" zwei="" auftritte="" bei="" kleineren="" festen="" vielleicht="" beitrag="" in="" der="" lokalzeitung="" ein="" dann="" rt="" man="" nichts="" mehr="" von="" linda="" oder="" und="" das="" ist="" auch="" so="" denn="" schon="" rollt="" bereits="" die="" chste="" show="">TV-Casting-Shows sind das mit Abstand erfolgreichste Format der frühen 2000er-Jahre, sie folgen immer dem gleichen Muster und das mittlerweile weltweit. Inzwischen werden aber nicht nur Sängerinnen und Sänger sondern Supermodels, Tänzer, Comedians, Musicalstars oder einfach Talente gecastet. Längst ist das Prinzip, schlecht beratene, beschränkt talentierte, von der Natur äußerlich vernachlässigte aber dafür mit Straßenjargon-Schnauzen ausgestattete Exemplare der Gattung 'Mensch' für irgend etwas, egal was, auszuwählen, auch in Indonesien, Kenia oder der Antarktis angekommen, während bei uns oder in anderen grossen TV-Nationen jedes Jahr bereits mehrere Casting-Shows gleichzeitig laufen müssen um den Bedarf der Zuschauer an Talent-Perversitäten zu befriedigen. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen mehr gesetzt - Shows wie "Germanys next Adolf Hitler" oder "Fickerchen" sind mit großer Wahrscheinlichkeit bereits in Planung. Und wenn sogar das dann nicht mehr so gut läuft, sucht man eben Ersatz für alternde Politiker, Sportler oder Moderatoren.<br /><br />Dabei macht den Erfolg der Sendungen das darwinistische Konzept aus: der oder die Stärkste gewinnt. Und wir, das Publikum, dürfen ganz ungeniert Gott spielen, entscheiden über Gewinner und Verlierer, späteren Größenwahn oder eine Einweisung in die Nervenklinik nach erfolgtem Rausschmiss, Tod oder Überleben. Angetrieben von sprücheklopfenden Juroren feiern wir unsere Siege, ergötzen uns an dramatischen Zusammenbrüchen der Ausgeschiedenen, trinken deren Tränen. Wir sind das römische Pleps, die Zuschauer der Gladiatorenarena, zeigen mit dem Daumen hoch oder runter. Manchmal ist es auch unser Finger auf der Tastatur des Telefons oder Handys.<br /><br />Dass wir uns dabei keine Gedanken machen müssen, über die Moral unseres Handeln, liegt daran, dass ja jeder Kandidat prinzipiell weiss, auf welch sadomasochistisches Spiel er resp. sie sich da einlässt. Und wenn sich, wie bereits geschehen, jemand vor Lampenfieber in die Hose macht, dann hält die Kamera voll drauf und keiner aus der Jury schützt den Kandidaten sondern es gibt immer Jurymitglieder, die zwar privat ihre eigenen Frauen schlagen, aber sich aus Ausgleich dazu in der Sendung über den verzweifelten Menschen vor dem Jurytisch lustig machen. Gut, nachher gibt es für die Demütigung eine Geldstrafe wegen eines Verstosses gegen das Jugendschutzgesetz, aber die zahlt ein Dieter Bohlen, der in jeder Show fernsehgerecht die Hemden seines Werbepartners wirksam vor der Kamara präsentiert, mit links.<br /><br />Bohlen hat nämlich neben seinen eigenen Gagen für die Teilnahme an seinen Casting-Sendungen und den Werbeeinnahmen von Textil- und anderen Firmen, auch noch einen großen finanziellen Anteil an der Vermarktung der späteren Gewinner. Über seine Firmen liefert er nicht nur die erfolgreichen Songs für die jeweigen Shows, nein, er managt auch einzelne Karrieren der Gewinner vom Musikstil übers Video bis hin zur Garderobe. Ein Mensch wie er ist für solche Castings-Shows unverzichtbar, verfügt er doch über alle nötigen Kontakte in der Musik- und der TV-Branche und garantiert dem TV-Sender so, dank der Zusammenarbeit mit grossen Labels, für einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer längerfristige Erfolge mit Songverkäufen. Dieser Deal geht immer auf und ist ein Kompensationsgeschäft: der TV-Sender generiert die Popularität und bekommt dafür später Geld zurück aus den Plattenverkäufen.<br /><br />"Ich finde Dich ja gar nicht so schlecht", pflegt einer wie Bohlen stets zu sagen um dann einen coolen Spruch aus der Feder eines Ghostwriters anzufügen, der den gerade zur Hinrichtung anstehenden Delinquenten gar nicht kennen konnte und deshalb so wieder persönlich aus dem Schneider ist. "Ich finde Dich ja gar nicht so schlecht...", sagt Bohlen "...als Figur in der Geisterbahn oder Brechmittel, wenn ich mal kotzen muss" und ist damit der Prototyp für andere. Heinde KLum quält ihre Kandidatinnen beim Model-Contest mit ... langen ... Pausen ... ... zwischen ... ihren Worten, bevor sie ... sagt ... "Ob ... Du ... weiterkommst ... erfährst Du ... ... ... gleich nach der Webung."<br /><br />Und weil noch niemand etwas gegen solche Art der Volksverdummung unternimmt, wird uns dieser Casting-Spuk im Fernsehen mit Sicherheit auch noch eine ganze Weile erhalten bleiben. Trotz leicht rückläufiger Quoten mangelt es hierzulande weiterhin nicht an nützlichen Idioten, die berühmt werden wollen. Der Andrang, sich vor laufender Kamera für immer zum Affen zu machen, weil man doch sein "Bestes" gibt und jeder sehen kann, wie limitiert dieses "Beste" ist, hält unvermindert an. Wahrscheinlich sogar, wenn es darum geht, "Germanys next Adolf Hitler" zu werden.</sie>rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-57007666266041005432010-05-12T03:10:00.006-07:002010-07-07T00:56:48.061-07:00Der mittlere Osten<div style="text-align: center;font-family:times new roman;"><span style="font-style: italic;font-size:85%;" ><span>„Geschichte ist die Lüge, auf die sich alle geeinigt haben.“</span></span><br /><span style="font-weight: bold;font-size:85%;" ><span>Napoleon Bonaparte</span></span><br /></div><br /><span style="font-family:times new roman;">Ich heiße Thorsten, mit "Th", und komme aus dem Westen. Seit ich kurz nach der Wende mit etlichen andern Gleichgesinnten in die Neufünfländer gekommen bin, bemühe ich mich, so zu werden, wie die Ostdeutschen Ureinwohner dort. Im grunde fanden die das weder rührend, noch befremdlich, sondern selbstverständlich, wollte ich doch viel von ihnen lernen. Das hatte ich mir, getreu dem Motto der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft in der DDR, "Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen", vorgenommen. Und meine neuen Mitbürger halfen ihrem neuen Mitbürger, sich zu assimilieren, zumindest aber nicht sofort überall unangenehm aufzufallen.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Also wohne ist seit 1991 im mittleren Osten, wähle treu die linke Staatspartei, versuche mich konsequent von der Macht des kapitalistischen Marktes zu emanzipieren und zog mich anfangs sogar so an, wie ich dachte, dass sich der geborene Ostdeutsche anzieht. Ich kaufte in Antiquariaten Bücher über DDR-Fernsehserien, recherchierte alles über russische Panzern, kollektive Töpfchensitzungen, IMs und Braunkohleabbau, konnte schnell bei Pittiplatsch, Schnatterinchen, Herrn Fuchs und Frau Elster mitreden und war allzeit bereit, mich zum Einbürgerungstest schwierigsten Prüfungsfragen zu stellen: "Wieviel PS hat ein Wartburg 353"?, "An welcher Schule wurde der Film 'Alfons Zitterbacke' gedreht?" oder "Wie hieß Margot Honecker mit Mädchenname?"</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Ich sammelte Dinge, die aus der volkseigenen Konsumgüterproduktion noch zu haben waren; zuerst alles, später dann aus Platzgründen nur noch flache Dinge. Ich versuchte, möglichst viel über das Leben in der Zone in Erfahrung zu bringen und veränderte meine Sprache dahingehend, dass ich "Briefmorke" statt "Briefmarke" sagte, oder "No" statt "Ja" und ging sogar soweit, in manchen Regionen Thüringens, in denen der eine so aussieht, wie der andere heißt, also entweder Vorkäufer oder Agathe, an möglichst viele Verben ein "e" anzuhängene.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Auch ging ich mit den Jahren dazu über, auf Fangfragen wie "Na, wie geht es ihnen?" nicht mit Floskeln wie "Ich kann nicht klagen" oder "Super" zu antworten und über "Mein Haus, mein Auto, meine Frau, meine Kinder" zu berichten, sondern fing an zu stöhnen und ausführlich mein Leid zu erwähnen, selbst dann, wenn es mir persönlich gar nicht besser hätte gehen können. Man kann sich vorstellen, wie schwierig das Ganze für mich war, wenn man in einem Land aufgewachsen ist, in dem es sofort käufliche Autos, Nesquick Bananengeschmack und die "BILD"-Zeitung gab.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Eines Tages kam in einer Unterhaltung mit einem ostdeutschen Mitmenschen über das Führen des Hausbuches, neben peinlichem Unwissen meinerseits für drei Sekunden ein klein wenig hessischer Dialekt zum Vorschein. Mein Gegenüber sah ich entgeistert an und sagte dann: "Ich hätt es wissen müssen". Was er hätte wissen müssen, wollte ich wissen. "Du bist ein Thorsten mit 'Th'. Unsere Torsten werden alle ohne 'h' geschriebene". - Das saß!!! Zumal ich im Westen schon voll als Ossi akzeptiert bin, sobald das Gespräch darauf kommt, wo ich wohne.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">"Ach, von drüben kommen sie? Merkt man gar nicht." Die meinen das vermutlich sogar als Kompliment. Bei einem Barbeque in Meerbusch wollte man doch allen Ernstes von mir wissen, ob man "früher ind er DDR" auch gegrillt hätte? Ob man dort "auch" Holzkohle gehabt hätte? Mir war nicht sofort klar, ob es sich angesichts der Thüringer Bratwurst nur um eine Dummheit oder um reine Frechheit handelte.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Als jemand, der weiß, wie wichtig es in der DDR war, sich anzupassen, antwortete ich natürlich wahrheitsgemäß: "Nachdem man den Grill mit Holzkohle bestückt und diese angefeuert hatte, wurden anschließend Fleisch oder Würste auf den Rost gelegt", sagte ich. Es folgte verblüfftes Schweigen, das erst beendet wurde, als ein anderer Gast jahrzehnte alte Gruselgeschichten von Transitreisen nach West-Berlin berichtete.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Vorsichtshalber habe ich nun meinen Vornamen um ein "h" gekürzt und versuche niemals zu vergessen, dass ein Wartburg 353 fünfzig PS hat, 'Alfons Zitterbacke' an der Nordschule in Jena gedreht wurde und Margot Honecker mit Mädchenname "Feist" hieß. Ich hoffe, dass mir irgend jemand irgendwann einmal ein Bienchen dafür gibt.</span>rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-63239525745523829542010-03-07T23:30:00.000-08:002010-03-08T03:06:09.378-08:00Strelitz und der Rolladen<span style="font-family:times new roman;">Strelitz war zu Besuch in Fechenheim. Nichts weltbewegendes an sich, aber er war fast 18 Monate nicht mehr in Fechenheim gewesen. Mehr als 10 Jahre hatte er dort gelebt und unter anderem herausgefunden dass "Let it be" nicht nur "Lass es sein" sondern eher "Lass es geschehen" heißen kann. Was das letztendlich für ihn bedeutetn würde, das lernte er aber erst nach dieser einen Nacht bei Conny und Bob kennen.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Conny und Bob waren gute Bekannte von ihm. Beide hatten sich auf Jamaica kennen- und lieben gelernt und lebten nun in Fechenheim. Eine 3-Raumwohnung nannten sie ihr eigen und dort war Strelitz zu Besuch. Eigentlich wollten sie sich gemeinsam die Nacht der Oscar-Verleihung ansehen, aber Strelitz war zu müde um durchzuhalten, also legte er sich gegen 0 Uhr ins Bett und verbrachte die Zeit bis zur Hollywood-Zeremonie mit dösen.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Als er gegen 3 Uhr wach wurde, hatte die Show um den kleinen goldenen Nicht-Trommler bereits begonnen und Conny und Bob lagen schon im Wohlfühlbett. Das schmälerte Strelitzens TV-Abenteuer aber nicht im geringsten. Nachdem es im Wohlfühlbett ruhiger geworden war, ließen echte schauspielerische Leistungen auch im Fernsehen nicht lange auf sich warten. Die Herren der Ringe wurden nach und nach mit kleinen Metalhobbits verwöhnt, eine wunderschöne Denkerstirn (im Kino von einem ehemaligen Gladiator verkörpert), holte trotzdem noch auf und Strelitz spürte, dass dies so eine Nacht war, in der alles geschehen konnte.<br /><br />Und tatsächlich: Kaum einer der als Favorit gehandelten Schauspieler bekam seinen langerwarteten Preis, dafür sprach die anglo-amerikanische Ausgabe des Völkischen Beobachters später von einer "schwarzen Nacht für Hollywood", dennn Whoopi Goldberg moderierte, Denzel Washington wurde bester Hauptdarsteller, Sidney Poitier bekam den Ehren-Oscar und Halle Berry</span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgQOeJAiT-3fakuUs8uYriDbbMR6Gu87LMUI8YGHI4imppTHxo8k1EbHIyxw6j-JHHe33bwwrLN2n3Pf8RtvdsXQesuc649WlHqMma2NP0oC18zgmbk4cEw_QE5gZlRYbIO3mSWz9_yjJ7O/s1600-h/Halle+Berry.jpg"><img style="margin: 0pt 0pt 10px 10px; float: right; cursor: pointer; width: 191px; height: 138px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgQOeJAiT-3fakuUs8uYriDbbMR6Gu87LMUI8YGHI4imppTHxo8k1EbHIyxw6j-JHHe33bwwrLN2n3Pf8RtvdsXQesuc649WlHqMma2NP0oC18zgmbk4cEw_QE5gZlRYbIO3mSWz9_yjJ7O/s200/Halle+Berry.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5446174092431836866" border="0" /></a><span style="font-family:times new roman;">, die in ihrem aktuellen Film ganz so an die Scheibe trommelte wie einst der Hausherr bei den Flintstones (nur dass sie anstatt "Wilma" hysterisch "My Baby" schrie), Halle Berry also wurde unter den entsetzten Augen von Nicole Kidman zur besten Schauspielerin gekürt.<br /><br />Die erste Farbige in vierundsiebzig Jahren Hollywood-Awards. Und weil Gwynneth Paltrow bei ihrer Krönung einst vor dem Saal-Mikrophon einem solchen Weinkrampf verfiel, dass sie allein hierfür schon einen Oscar verdient gehabt hätte, wollte Mrs. Berry nun beweisen, dass die Schwarzen Frauen den weißen durchaus das Taschentuch reichen oder besser gesagt vollheuen können. Um es kurz zu machen: Hally schlug Gwynneth um Längen und James Cameron war so bewegt, dass ihn Mrs. Berrys Wasserfall spontan zum Remake des eigenen Katastrophenfilm inspirierte; aber das ist eine andere Geschichte.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Um kurz nach sehs Uhr an diesem Morgen ging Strelitz ob solcher Fernsehereignisse befriedigt, wie selten nach einer langen Hollywood-Nacht, in die Küche von Conny und Bobs Wohnung und öffnete den Rolladen. Das heißt: Er versuchte ihn zu öffnen. Auf halber Strecke jedoch entschloss sich der Rolladen anders, löste seinen Sicherheitsgurt und fiel, einer Guilloutine gleich nach unten. So muss es sich angehört haben, dachte Strelitz, als die Franzosen 1789 ihren heißgeliebten König einen tiefen Einblick in die Bastkörbe der neuen Republik verschafften. Und was hatte es den Franzmännern gebracht? Schon wenige Jahre später hatten sie einen kleinen, dicken Korsen als neuen König und Weltbeherrscher. Aber den Versuch war es alle Mal wert, denken sich heute noch die Franzosen. In Fechenheim und 209 Jahre später war es dann nicht ganz so schlimm gekommen, denn Strelitzens Fallbeil hatte nur die frisch geknospeten Blumen auf Connys Fensterbank erwischt und die ließen nun ihre Köpfe hängen.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Was, so fragte sich Strelitz, war jetzt zu tun? Conny und Bob lagen immer noch fest in Morpheus Armen. Sollte er sie indiskret wecken und vom Fall des Rolladens erzählen? Das schien ihm keine gute Idee, denn sicherlich würden sie ihn fragen, warum er sie '89 in der Nacht des Mauerfalls nicht geweckt hatte, dies aber jetzt wegen eines defekten Rolladens tat.<br /><br />Sollte er es vielleicht verschweigen? Auch das schien ihm keine gute Lösung. Natürlich, der Gurt ist schnell wieder in den Rolladenkasten gezwängt, der Rolladen provisorisch fixiert bis zum nächten Zug am Gurt. Und Strelitz könnte dann das Unschuldslamm spielen, so als hätte er mit der Sache absolut nichts zu tun. Aber entsprach so etwa tatsächlich seinem Stil? - Nein.</span><br /><br /><span style="font-family:times new roman;">Die Beatles kamen ihm in den Kopf. "Lass es sein" oder "Lass es geschehen", das war hier die Frage. Und Strelitz lies es sein. Das Schwindeln. Er erzählte Conny und Bob nach deren Erwachen heroisch, dass es allein seine Schuld war, die reine Schuld und nichts als die Schuld von ihm. Und dann kaufte er einen neuen Rolladengurt, schraubte die komplizierte Abdeckung des Rolladens ab und schob den Rolladen nach oben, befestigte den neuen Gurt, schraubte alles wieder zusammen, montierte das Ende des neuen Gurtes an der unteren Rolle und alles war wieder gut und alle waren zufrieden. ... Soweit jedenfalls sein Plan. Die Sache hatte nur einen einzigen Haken: Die Rolladen-Fachgeschäfte hatten bis mindestens um neun Uhr morgens noch geschlossen. </span><span style="font-family:times new roman;">Und um diese Zeit wollte er gereits wieder auf der Rückfahrt nach Hause sein<br />.</span><br /><span style="font-family:times new roman;">Also schrieb er einen Zettel und legte den in die Küche. Auf dem stand: "Danke für alles. Ich musste weg und ihr habt noch geschlafen. Aber Ihr solltet gelegentlich einmal den Rolladen nachschauen; als ich ihn öffnen wollte hat er so komisch gequietscht." Es ist nicht leicht ein Held zu sein, dachte Strelitz, packte leise seine sieben Sachen und fuhr dem neuen Tag entgegen. In einem offenen Ford Mustang Baujahr '64. Im linken Arm die nicht verliehenen Oscars und im rechten Halle Berry.<br /><br />Film, dachte Strelitz, kann so schon sein - Film eben! Das Leben dagegen ist manchmal echt grausam und er musste an die Blumen auf Connys Fensterbank denken und dann kamen ihm die Tränen. Mit feuchten Augen sah er Halle Berry an und die wischte ihm seine Tränen aus dem Gesicht und beide fuhren so lange in den Sonnenaufgang bis sie darin verschwanden. Kurz darauf waren dann auch die auf der Rückbank des Mustangs aneinander klappenden Oscars nicht mehr zu hören.<br /><br />-------------------------------------------------------<br /><br /><span style="font-size:85%;"><u>Hinweis:</u> OSCAR® & OSCARS® are the registered trademarks and service marks of the Academy of Motion Picture Arts and Sciences.<br /></span></span><span style="font-weight: bold;font-size:85%;" ><span style="font-family:times new roman;">(aus: "nachdenkenkommtvorlesen" © 2002 von rainerWsauer, Verlag <a href="http://www.worteundmusik.de/">worte &musik</a>)</span></span>rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7366761355271376747.post-72463682279596528722010-02-12T16:06:00.001-08:002011-02-07T23:39:12.800-08:00Fliegende Bleche IDie BILD-Zeitung hatte sich vor einiger Zeit mit der Unterstützung eines Fotoapparates im Rund der 139 Stuttgarter Landtagsabgeordneten umgesehen. Heraus kam ein Artikel unter dem bezeichnenden Titel "Surfen, schwatzen, dösen - so langweilen sich unsere Abgeordneten". Wörtlich hieß es da: "Nach der Pause nutzte FDP-Mann Hagen Kluck (67) den 'Hasenstall' (so wird der Plenarsaal genannt) für ein Nickerchen. Wirtschaftsminister Ernst Pfister (63, FDP) sprang von der Regierungsbank und weckte ihn". FDP-Mann Gluck hieße nicht Hagen, wenn ihn das kalt gelassen hätte. Dem TAGBLATT sagte er einen Tag später erregt und empört über den BILD-Artikel: "Wenn ich schlafen will, mache ich das nicht im Plenarsaal sondern in einem der Klub-Sessel in der Lobby."<br /><br />Ich mutmaße mal, dass Ihnen auch das Folgende gefallen wird:<br />Dass ein Mensch bei uns in Deutschand, so lange als "mutmaßlicher" Täter zu gelten hat, bis er von einem ordentlichen Gericht für seine Tat rechtskräftig verurteilt wurde, ist hinlänglich bekannt und fußt auf der Unschuldvermutung. - Dass in Zeitungen oft und viel Blödsinn steht, das wissenwir auch. Trotzdem überrascht gelegentlich, wie Zeitungen mit der Unschuldvermutung umgehen. Da heißt es etwa in der...ich sage es jetzt lieber nicht...Zeitung: "Unbekannte legten Absperrgitter auf Gleiskörper: Die Fahndung nach den mutmaßlichen Tätern läuft." oder mann muss lesen: "19-Jähriger in der Innenstadt erstochen: Der mutmaßliche Täter ist unbekannt." oder: "Zu Tode geprügelt wurde der Fernsehstar in seiner New Yorker Wohnung gefunden. Augenzeugen zufolge soll es vor der mutmaßlichen Tat zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und seiner Begleitung gekommen sein." - Ja, ja. Es steht oft und viel Blösinn in unseren Zeitungen.<br /><br />Aber das Fernsehen ist ja nicht viel besser. Tatort: Fußballendspiel Spanier gegen Holland. Aussage des Reporters: "Man kann jetzt schon sagen, dass es in einem Endspiel noch niemals so viele gelbe Karten gegeben hat. Zumindest nicht bei dieser WM." Ja, dafür lieben wir unsere Führungskräfte am Mikrofon.<br /><br />Über TV-Bilder kann man sich ja bekanntlich trefflich streiten. Meistens machen dies in TV-Talkshows zwei Politiker, ein Politikwissenschaftler und ein Politikforscher. Der eine Politiker ist oft Gregor Gysi. Das Ganze hört sich dann in etwa so an:<br /><br />MODERATORIN = Auf der Aufnahme sieht man zwei Demonstranten vor dem Reichstagsgebäude. Einer trägt ein Schild, auf dem "Ich wähle links" steht. Was sagt uns das?<br /><br />POLITIKFORSCHER = Das Foto sagt uns, dass rund 50 Prozent der Demonstranten vor dem Reichstag links wählen.<br /><br />POLITIKER = Also, ich sehe nur einen der links wählt.<br /><br />GREGOR GYSI = Das ist ja jetzt Quatsch. Mindestens einer von denen wählt ja wohl links. Und der andere traut sich halt im Moment nicht, sich auch dazu zu bekennen.<br /><br />POLITIKWISSENSCHAFTLER = Eines ist klar, meine Herren: vor dem Reichstag gibt es mindestens einen Demonstranten, der vorgibt links zu sein. Wie es in ihm tatsächlich aussieht und was er früher gewählt hat, bedarf noch einer genaueren Analyse.<br /><br />Übrigens: In Wien will die Friedhofsverwaltung mir der Abwärme des Krematoriums die Heizung ihres Verwaltungsgebäudes speisen, anstatt sie ungenützt durch den Rauchfang zu blasen. Ich finde das zumindest ökonomisch vernünftig.rainerWsauerhttp://www.blogger.com/profile/13967052938766529190noreply@blogger.com0