Donnerstag, 12. Juni 2008

Ideal und Wirklichkeit (Nach-der-Wende-Version)

In stiller Nacht und monogamen Betten
denkst du dir aus, was dir am Leben fehlt.
Die Nerven knistern. Wenn wir das doch hätten,
was uns, weil es nicht da ist, leise quält.
Du präparierst dir im Gedankengange
das, was du willst - und nachher kriegst das nie ...

Man möchte immer eine große Lange,
und dann bekommt man eine kleine Dicke -
C'est la vie -!
Man möchte immer eine große Lange,
und dann bekommt man eine kleine Dicke -
C'est la vie -!

Man möchte eine helle Pfeife kaufen
Und kauft die dunkle, weil andere sind nicht da.
Man möchte jeden Morgen dauerlaufen
und tut es nicht. Beinah ... beinah ...
Wir dachten am 9. November lange
an eine neue Republik ... und nun ist's eben die!

Man möchte immer eine große Lange,
und dann bekommt man eine kleine Dicke -
C'est la vie -!
Man möchte immer eine große Lange,
und dann bekommt man eine kleine Dicke -
Ssälawih -!

(Text: Kurt Tucholsky/05.11.1929, Textbearbeitung und Musik: rainerWsauer/10.11.2005)

Keine Kommentare: