Zwei Menschen verlieben sich, ziehen zusammen oder zumindest nahe beieinander und verbringen ihre Zeit zu Zweit. Es vergehen Monate oder Jahre und die Gewohnheit kehrt ein in die Zweisamkeit. Dabei passiert es, dass Männer sich wieder vermehrt auf ihre Interessen aus der Zeit vor der Beziehung konzentrieren, mit Freunden etwas unternehmen oder Sport treiben. Gespräche finden nun nicht nur mit der Partnerin sondern verstärkt außerhäuslich statt. In den meisten Beziehungen ist dies eine ganz normale Entwicklung - für viele Frauen aber gleichsam ein Problem. Denn anders als Männer wünschen sie sich, dass Kommunikation wie Intimität in ihrer Beziehung nicht nachlassen sondern stetig wachsen. Sind sie zudem eifersüchtig, dann können sie gedanklich die außerhäusliche Kommunikation des Mannes um die Befürchtung außerhäuslicher Intimität erweitern. All das ist psysisch belastend.
Nähe-Distanz-Probleme zwischen Männern und Frauen treten in den letzten Jahren immer häufiger auftretenden auf und sind inzwischen für den Zustand vieler Beziehungen prägend. Dabei sollte man wissen: Die erste Bindung erlebt ein Mensch im Uterus. Nach der Geburt und der Entwöhnung vom Zustand der Geborgenheit erfährt der Mensch unterschiedlichsten Beziehungssituationen. Mit den Jahren multiplizieren sich die Beziehungserfahrungen und es entwickeln sich zwei Grundverhaltensmuster.
1.) Wünschen Menschen mehr Nähe oder 'verbeißen' sie sich in ihrem Partner, sind häufig persönliche Unsicherheit oder schlechte Beziehungserfahrungen und die damit verbundene Angst, verlassen zu werden, der Grund.
2.) Bei Partnern, die sich langsam zurückziehen, besteht oft eine latente Sorge und die Eigenständigkeit und den Verlust von Freiheiten.
Gibt es Beziehungskonflikte, so ist zu fragen: Weshalb? Ist der Partner daran schuld oder benutzen wir sie/ihn um eigene Defizite oder einen Selbstwertmangel zu kompensieren? Damit eine Beziehung nicht mit dem Wunsch der einer Seite nach mehr Distanz endet und die andere Seite anfängt zu klammern, sind folgende Beziehungstipps von Wichtigkeit:
1.) Niemals den Partner/die Partnerin mit ständiger Nähe überfluten sondern ihm/ihr die Möglichkeit eröffnen, sich selbst anzunähern
2.) Niemals davon ausgehen, dass ihr Gegenüber über telepatische Fähigkeiten verfügt. Wünsche und Kritik gehören ausformuliert
3.) Niemals versuchen, von sich selbst auf den Partner/die Partnerin zu schließen. Wenn ein Mensch sich z. B. mehr Zeit für sich allein wünscht, heißt dies nicht unbedingt, dass ihm die Beziehung weniger wichtig geworden ist
4.) Niemals einem klärenden Gespräch aus dem Weg gehen. Das Schlimmste für eine zu Ende gehende Beziehung wäre eine Trennung per Telefon; ein solches Verhalten kann für den Trennenden in der Reflektion auch nach Jahren noch zu traumatischen Momenten führen und für den Getrennten zu weit Schlimmerem.
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