BRAUNE SCHUHE SIND NICHT ALLES
Wenn man seit einem Drittel-Jahrhundert ein Beamter ist, dann stellt sich natürlich die Frage nach der Nebentätigkeit und bei mir kommt da Einiges ans Tageslicht, was so überhaupt nicht zusammen zu passen scheint. Hier nur vier Merkwürdigkeiten:
ab 1975 = Beamtenlaufbahn
ab 1977 = Sänger in einer linken Polit-Rockband
ab 1978 = Beamter auf Lebenszeit
ab 1978 = literarischer Kabarettist, Sternbild Hüsch, Aszendent Tucholsky
Wie kann so etwas sein, wurde und werde ich oft gefragt. Kann man als Beamter überhaupt Kabaretist mit dem Hintergrund zweier Beamten- und Bürokratie-Hasser sein und darf ein Beamter in einer linken Polit-Rockband singen?
Da die Auswirkungen diese Dinge inzwischen verjährt sind und selbst, wenn ich dafür zwei Mal Lebenslänglich bekommen hätte heute schon wieder auf freiem Fuß wäre, gebe ich als Antwort folgende Übersetzung eines Frank Zappa Songs, die ich 1990 auf Wunsch meinen Plattenbosses Bernd Gruber gemacht habe.
BRAUNE SCHUHE SIND NICHT ALLES
Braune Schuhe sind nicht alles
Braune Schuhe sind nicht alles
Denn im Falle eines Falles
Sind braune Schuhe wirklich nicht alles
Gala-Dines am Swimmingpool
Damit hab ich nichts am Hut
Wahrscheinlich sind die alle schwul
Also ich find so was nicht gut
"Werde Beamter,
Sei ein Staatsdiener."
"Er ist jetzt Beamter und Staatsdiener.
Ein staatstreuer Gutverdiener."
In einer Welt die das nicht schätzt? -
Das fetzt!
Setz ein Lächeln auf
Putz deine Schuhe, geh zum Frisör
Sei ein Kerl - mach deine Arbeit
Sei ein Kerl - mach deine Arbeit
Sei ein Kerl - mach deine Arbeit
Sei ein Kerl - mach deine Arbeit
Gib dir Mühe
Bei deinem Job
Das Leben ist schön
Und die Bezahlung top
Ob du es liebst
Ob du es hasst
Es ist dein Leben
Und es passt
"Eine Welt voller Gesetze
Verändert den Menschen und dessen Prinzipien
Jeder Wunsch wird schnell versteckt
In einer Schublade eines Schreibtischs vor einem Bürostuhl
Oder unter einen Teppich gekehrt
Der schon viele Büro-Romanzen erlebt hat."
Im hinteren Teil
Einer Rathaus-Flügels ist
Ein traumhaftes Mädchens so um die dreizehn
Raus aus den Klamotten und rein ins Bett
Wo sie alles für ihn macht
Die ganze Nacht
Sein Weib will zu 'Orchideen-Schmidt'
Sie zetert und quietscht: "Du gehst jetzt mit."
Aber hinten im Bett seiner Teenage Queen
Da rockt es und rollt es machtig obszön
"Baby, Baby ..." - hechel/hechel, hechel/hechel
"Baby, Baby ..." - hechel/hechel, hechel/hechel
hechel/hechel, hechel/hechel
"Komm, gib mir alles, uh!"
"Wenn ich das mache, dann verliere ich meine ...“
Und er liebt es, er liebt es
Bis in die Fußzehn
Sie reibt seinen Hals
Und die Nase wird schön
Aber man kann ihn nicht täuschen
Den alten Rathaus-Fuchs
"Es ist böse, es ist böse."
Das ist ja die Krux -
Jawoll!
Spiel's noch einmal, Sam
Und spiel's mir noch öfter vor
Hey, das ist es, bei Gott
Und sie ist wirklich böse
Böse, böse, böse
Böse, böse, böse
Erst dreizehn und weiß trotzdem schon, wie's läuft
Ein junger, schmutziger, schöner Geist
Und so geld-geil
OK, sie ist dreizehn
Und voller Träume
Wenn sie meine Tochter wäre, würde ich ...
"Was würdest Du tun, Papi?"
Also, wenn sie meine Tochter wäre, dann würde ich ...
"Was würdest Du tun, Papi?"
Wenn sie meine Tochter wäre, würde ich ...
"Was würdest Du tun, Papi?"
Mal schau'n:
Ich leg sie in ein Bad voller Vanillesoße
Und dann schlecke ich sie ab, oh Baby
Ich bade mein Mädchen in Vanillesoße
Und dann schlecke ich sie ab
Sie ist meine Teenage Queen
Gibt meinem Leben Sinn
Auf dem Rathausplatz
Öffne ich meine Hose
Und sie badet ihre Hände
In Vanillesoße
Und zwar solange bis die Kuh nach Hause kommt.
Es ist Zeit aufzuhör'n
Die Kuh wird mich bald stör'n
Ich treffe gleich Plebejer und ein Dutzend Rechtsverdreher
Gala-Dines am Swimmingpool
Also, mein Leben find ich cool
Die ganze Stadt ein Sauß und Braus
Und ich sitze im Rathaus
[Musik: Frank Zappa, "Brown Shoes Don't Make It" aus "Absolutly Free"/1967]
So viel zu diesem Thema, wenn Sie noch Fragen haben, dann schreiben Sie mir eine E-Mail. Die Adresse ist email@brauneschuhe.de
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1 Kommentar:
Alles Lüge! email@brauneschuhe gibt's gar nicht! Dann eben hier als für jedermann lesbaren Kommentar:
"Ich plädiere - zumindest bei der Schlusssequenz - eher für folgende
Variante: 'Ganz ohne Durchblick geht's doch auch / So ist das Leben geil - / Was kostet ihr die Welt / Im Amt kriegt sie ihr'n Teil.'"
Oder: "Dumb northern chicks have no business running your country." (Vgl. Frank Zappa, Plastic People. Songbuch - Zweitausendeins, Frankfurt a. M., 1990, S. 84f)
In diesem Sinne, Happy Helloween! Süßes oder Saures, one never knows.
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