Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, verehrte Anwesende,
ich darf sie hier recht herzlich als Bundestagsabgeordneter begrüßen, als Volksvertreter wie man so schön sagt. Sie alle wissen es ja, meine Damen und Herren, wir treffen stellvertretend für sie die wichtigen Entscheidungen des Lebens, immer zum Wohle des Volkes. Diäten sind für uns, sind für mich, immer ein Thema. Diäten sichern die Unabhängigkeit des Volksvertreters, neben den Zuwendungen der Lobbyisten, manche Leute wollen das ja nicht bar haben. Jetzt wissen Sie, was Hüsch gemeint hat mit "durch die Bank". Ja, durch die Bank sind wir alle unabhängig in unseren Entscheidungen. Deshalb habe ich damals ja auch für den Bankenrettungsfond gestimmt.
Ich engagiere mich jede Woche weit mehr als 100 Stunden für meinen Wahlkreis, für die Bedürfnisse meiner Wähler und deshalb, weil ich mich ja seinerzeit auch selbst gewählt habe, auch für mich. Nehmen wir doch einmal die Probleme in unserer Gesellschaft, die durch Arbeitslosigkeit, Vorbehalte gegenüber Ausländern, durch Prostitution oder aber Alkoholismus verursacht werden. Das sind meine vordringlichen Themen. Erst jüngst habe ich als Bundestagsabgeordneter einen Bordellbesuch gemacht. Ich sage das ganz offen: Ich habe da keinerlei Tabus oder Berührungsängste. Das habe ich auch meiner Frau gesagt, nicht meiner ersten. Wir sind ja seit einiger Zeit geschieden, die Entfremdung war einfach zu groß. Sie zuhause mit den Kindern, ich die ganze Zeit in Berlin. Wie gut, dass ich da Dagmar hatte, meine Büroleiterin. Die hat mir über viele Höhe und Tiefen hinweggeholfen und deshalb habe ich sie ja dann auch geheiratet, die Schwangerschaft war da nicht das bestimmende Thema. Und die Kiara-Sophie ist ja wirklich auch so süß, das können sie sich gar nicht vorstellen. Dagmar, habe ich gesagt, der Bordellbesuch geschah aus einem drängenden politischen Interesse heraus und richtig Spaß hat das auch nicht gemacht. Das war harte Arbeit, sonst hätte man das auch nicht als Arbeitsbesuch abrechnen können. Und mit den zwei ukarinischen Nymphen konnte ich auch ganz offen deren Probleme mit Arbeits- und Aufenthaltserlaubnissen besprechen. Du verstehst, Dagmar, habe ich gesagt, drei Probleme auf einmal lösen: Arbeitslosigkeit, Vorbehalte gegenüber Ausländern und Prostitution, das muss mir erst einmal in Berlin einer nachmachen. Gut, mit Paolo Pinkel kann ich noch nicht mithalten, der ist mir immer eine NAsenlänge voraus, aber immerhin.
Was die Volkskrankheit Alkoholismus angeht, da habe ich seit meiner Wahl in den Bundestag schon Intensiv-Kurse absolviert. Als armer Schlucker war ich froh, dass die Bundestagskantine das arrangiert hatte und, immerhin, jetzt kann ich mitreden bei vielen neo-classic Longdrinks. Das hat sich letzten Endes auch für die Bundesrepublik ausgezahlt, denn ich werde vom Wirtschaftsministerium inzwischen regelmäßig für Gespräche mit osteuropäischen Handelskommissionen eingesetzt. Jüngst konnte ich mit dem ukarinischen Wirtschaftsattache in angenehmer Gesprächsatmosphere bilateral dringende Probleme von Arbeitslosigkeit, Vorbehalten gegenüber Ausländern und Prostitutierten besprechen.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, verehrte Anwesende, ich hoffe ich habe sie nicht zu sehr gelangweilt mit meinem kleinen Einblick in den Alltag eines Bundestagsabgeordneten. Vergessen sie dabei niemals, wenn sie an mich oder andere Bundestagsabgeorneten denken: "WIR sind das Volk", meine Damen und Herren, und so wird das auch weiterhin bleiben. So lange, bis Brüssel ruft.
In diesem Sinne ...
Donnerstag, 14. Januar 2010
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