Donnerstag, 20. November 2008

Texte anlässlich meines bevorstehenden 50. Geburtstags (No. 6 von 7)

HERR S. UND DIE LIEBE

"Die Liebe ist ein seltsames Spiel, sie kommt und geht von einem zum ander'n. Sie nimmt uns alles, doch sie gibt auch viel zu viel. Die Liebe ist ein seltsames Spiel." Diesen Song von Connie Francis habe ich gehört, als ich noch im Säuglingsalter war und er prägte mich für mein Leben. Nicht auszudenken, wenn sich damals die amerikanische MGM bei der deutschen Polydor durchgesetzt hätte, Connie Francis - damals ein großer internationaler Star, der in meinem Geburtsjahr in Großbritannien mit 'Who's Sorrry Now' Platz 1 und in den USA Platz 4 der Charts erreicht hatte - zu untersagen, ein Lied in Deutsch zu singen; man hatte dies mit einem künstlerischen Selbstmord gleichgesetzt ... zu nahe war da einigen Managern noch das Kriegsende. Die Manager hatten nicht recht und Connie F. hatte danach noch einige Nr. 1 Hits "all over the world", wie Nina Hagen sagen würde.

Meine Lieben sind vielschichtig.Was die Frauen angeht, so gibt es in dieser Species ja ohnenin nur zwei Frauentypen. Erstens den Typ Schwanensee und zweitens den Typ Nussknacker. Folgerichtig betrachte ich mir Frauen immer unter dieser Vorgabe ... vielschichtig, wie gesagt. In einem gesunden Körper steckt meist auch ein gesunder Geist, das mag sein, aber ich habe auch viele gesunde Körper gesehen, in denen sich kein gesunder Geist versteckte, wenn überhaupt ein solcher in Aussicht stand. Ebenso gab und gibt es nicht ganz gesunde Körper mit einem schönen Geist. Wohlgemerkt bei Frauen ... bei Männern kenne ich mich nicht so gut aus, in die bin ich noch nicht so tief eingedrungen.

Wenn man liebt, empfindet man Leid und Freude, die Freude sollte überwiegen, sonst heißt man Chopin und stirbt an gebrochenem Herzen. Ich weiß, dass dies nicht zu 100 % wissenschaftlich untersetzt ist, aber ich habe es jetzt hier einmal so behauptet ... es muss ja icht stimmen. In meinem Liebesleben gibt es natürlich auch eine größte Freude und eine größte Enttäuschung. Die größte Enttäuschung? ... Wie könnte ich sie jemals vergessen. - Die größte Freude? ... Einen Menschen fürs Leben gefunden zu haben, der einen wirklich und so liebt, wie man ist. Ohne Vorbehalte und Hintergedanken und doppelten Moralboden.

So ist das und so soll es bleiben. Halt, ich muss ja noch die Ballettgeschichte auflösen. Also Schwanensee ... das i
st keine Villa in Ahlbeck (hoffe ich jedenfalls) sondern der Typ Frau, der einfühlsam und grazil durch eines Mannes Leben streift, selbst unattraktive Dienste wie Kochen, Putzen, Bügeln bis zur Sehnenscheidentzündung erträgt, ab und an vom Gegenpart bei letzteren Tätigkeiten Gleichberechtigung fordert und diese auch gewährt bekommt, der die Familie will und achtet und trotzdem noch liebenswert ist.

Typ Nussknacker ist der Typ Frau, der einem Mann ständig an und auf die Nüsse geht, der Wein vom Lebenspartner fordert und Wasser in die Beziehung einbringt, der Familien zerstört, anstatt sie zu achten und (ja nach Intellekt) die Notwendigkeiten dieser Dinge auch noch wunderbar erklären kann. Merke: Nussknacker sind noch härter als die härtesten Nüsse der Welt und haben einen Sprachfehler: aus 'Nüsse und Welt' wird bei ihnen immer 'Küsse und Geld'. Schwanensee-Frauen dagegen sind wie Elfen, zerbrechliche Wesen, die ein Mann hegen muss und einfach nur lieb haben kann.

Dass ein Mann - auch ich - gelegentlich den geraden Weg verlassen hat, dass Frauen "Ich kann immer nur einen Mann lieben" sagen und zwar zu jedem Mann, das liegt wohl daran, dass Connie Francis in ihrem Lied
"Die Liebe ist ein seltsames Spiel" die Sache auf den Punkt gebracht hat. Sie kommt und geht von einem zum ander'n. Sie nimmt uns alles, doch sie gibt auch viel zu viel. Die Liebe ist ein seltsames Spiel.

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