Niemand lebt ewig. Aber er überlebt in seinem Werk. Gelernt habe ich diese Erkenntnis 1972 in einem Buch, dessen Autor nun gestorben ist: James Graham Ballard. Sein "Vermilion Sands" (in Deutschland: "Die Tausend Träume von Stellavista", da dem Verlag die exakte Übersetzung "Zinnober Strand" zu nichtssagend war), eine Sammlung von Science-Fiction-Erzählungen, las ich schon unmittelbar nach dem Erscheinen und es veränderte mein Bild davon, was Zukunftsvisionen sind oder sein können. Science-Fiction, das war in den Texten von J. G. Ballard nicht mehr Raumschiffschlacht oder Zeitreise, sondern er schuf kulturpolitisch-soziale Szenarien, die ebenso möglich wie beängstigend sein konnten.
"Aufklärung ist für die Menschheit ein völliger Mythos und führt uns dazu, dass wir uns die meiste Zeit unseres Lebens als gesunde und klar denkende Wesen betrachten. Doch das sind wir nicht.", sagte Ballard einmal in einem Interview mit einer australischen Zeitung.
1930 in Shanghai geboren, begann Ballards Schriftstellerkarriere 1961 mit dem Roman "The Wind from Nowhere". Einige seiner Romane wurden verfilmt, darunter "Crash", die Geschichte von dekadenten Jugendlichen, deren Liebe zu Autos und zu Schmerzen in einer Selbstzerstörungs-Orgie endet. Weltrweit bekannt wurde Ballards persönliche Geschichte durch die Steven-Spielberg-Verfilmung seines autobiografischen Romans "Empire of The Sun" ("Das Reich der Sonne").
Am 19. April 2009 erlag James Graham Ballard im Alter von 78 Jahren in London den Folgen einer Krebserkrankung. Mein persönliches Denkmal habe ich ihm bereits vor einigen Jahren gesetzt mit meinem, an Ballards "Vermilion Sands" angelehnten, Erzählungsband "Tausand Träume". Wie und wann er einmal erscheinen wird, das ist ungewiss, aber dass er nur durch J. G. Ballards Inspiration entstanden ist, das steht außer Frage.
Wenn "Tausand Träume" irgendwann einmal erscheinen sollte, dann hat dies allein mit dem Mann zu tun, der gerade von uns gegangen ist, in seinem Werk und dessen Auswirkungen aber immer präsent sein wird.
Montag, 27. April 2009
Dienstag, 7. April 2009
Jenachdem I: Es ist wie es ist
Dass unsere Kinder so ganz anders sind als wir, in ihren Lebensumständen, ihrer Körpergröße und so, ganz anders, als wir es früher waren, daran können wir nichts ändern. Gelegentlich und mit viel Humor, stelle ichaber doch Parallelen fest. Meine jüngtse Tochter etwa, die hasst, wie ich, abgelaufene Dinge. Bei mir waren es abgelaufene Schuhe und bei ihr sind es abgelaufene Lebensmittel. Während ich gerne was einkaufe, was billig ist, weil es gerade abläuft, schüttelt sie sich immer, wenn sie nur das orange-rote Etikett sieht. Dabei habe ich ihr schon tausend Mal erklärt, dass die Haltbarkeitsangaben Mindesthaltbarkeitsangaben sind und die Lebensmittel natürlich noch Tage oder, wie sogar mal Günther Jauchin eine seiner Sendungen selbst getestet hat, Jahre lang danach verzehrbar sind. Ohne MHD-Angaben könnte die Tafeln in Deutschland gar nicht überleben. Aber natürlich hat auch meine Tochter recht, denn die sieht, wie ich einkaufe: von den abgelaufenen Lebensmitteln nehme ich gleich zwei oder drei mit - von den normalen Artikeln hätte ich wahrscheinlich nur eines mitgenommen.
Und dazu fällt mir dann immer die alte persische Geschichte ein, von dem alten Wesir, der sieben Körbe Datteln geschenkt bekam und ob so viel frugalem Reichtum ganz aus dem Häuschen war. Aber zuerst aß er die leicht angematschten Datteln aus jedem Korb. Das machte er jeden Tag und am Ende hatte er nur angematschte Datteln gegessen. Da sagte der Narr Buhlul zu ihm "Hättest Du am ersten Tag nur sieben angematschte Datteln weggeworfen, dann hättest Du die ganze weitere Zeit über reife Date genießen können." - Leider verstanden die alten persischen Herrscher bei Datteln keinen Spaß und so wurde Buhlul hingerichtet.
Heute sind Hinrichtungen abgeschafft, wenigstens bei uns, dafür richten wir unsere Gesundheit zugrunde. Haltungsschäden holen sich unsere Jugendlichen zu Beispiel, den Berufsgenossenschaften sei Dank, nicht mehr am Arbeitsplatz. Dafür wird die nachfolgende Generation eine sein, die sich ihre Haltungsschäden am Computer geholt hat, sie wird zudem noch diabitös, übergewichtig und ... nein, das war jetzt nicht sehr gerecht von mir ... habe ich doch glatt die Gehirnschäden durch übermäßigen Alkoholgenuss vergessen. An der SU sieht man ja, wohin so etwas führt.
Aber es gibt eine Lösung aus dem Dilemma. Ich weiß zwar nicht welche, aber es klingt doch erst einmal gut, wenn man eine Lösung verspricht. Einige von Ihnen waren doch tatsächlich wieder beruhigt, als ich davon sprach. Vielleicht hätte ich doch Politiker werden sollen.
Und dazu fällt mir dann immer die alte persische Geschichte ein, von dem alten Wesir, der sieben Körbe Datteln geschenkt bekam und ob so viel frugalem Reichtum ganz aus dem Häuschen war. Aber zuerst aß er die leicht angematschten Datteln aus jedem Korb. Das machte er jeden Tag und am Ende hatte er nur angematschte Datteln gegessen. Da sagte der Narr Buhlul zu ihm "Hättest Du am ersten Tag nur sieben angematschte Datteln weggeworfen, dann hättest Du die ganze weitere Zeit über reife Date genießen können." - Leider verstanden die alten persischen Herrscher bei Datteln keinen Spaß und so wurde Buhlul hingerichtet.
Heute sind Hinrichtungen abgeschafft, wenigstens bei uns, dafür richten wir unsere Gesundheit zugrunde. Haltungsschäden holen sich unsere Jugendlichen zu Beispiel, den Berufsgenossenschaften sei Dank, nicht mehr am Arbeitsplatz. Dafür wird die nachfolgende Generation eine sein, die sich ihre Haltungsschäden am Computer geholt hat, sie wird zudem noch diabitös, übergewichtig und ... nein, das war jetzt nicht sehr gerecht von mir ... habe ich doch glatt die Gehirnschäden durch übermäßigen Alkoholgenuss vergessen. An der SU sieht man ja, wohin so etwas führt.
Aber es gibt eine Lösung aus dem Dilemma. Ich weiß zwar nicht welche, aber es klingt doch erst einmal gut, wenn man eine Lösung verspricht. Einige von Ihnen waren doch tatsächlich wieder beruhigt, als ich davon sprach. Vielleicht hätte ich doch Politiker werden sollen.
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