Dienstag, 1. Februar 2011

Der Krieg ist vorbei (...wenn du es willst)

Johnny hatte schon recht. Gut: Yoko somit auch (selbst wenn ich ihren Namen immer noch gerne vorne mit 'J' und hinten mit 'e' schreibe). "War ist over...if you want it" propagierte er: Der Krieg ist aus, wann immer du es willst. Zum Beispiel der mit meinem Nachbarn - Namen spielen keine Rolle. Gut fünf Jahre haben wir uns bekämpft. Zuerst verbal, dann mit kleineren Schweinereien wie 'Zeitung ausleihen', 'Post-aus-dem-Briefkasten-fischen', einen alten Staublappen in den Auspuff stecken oder mit Anrufen, nachts um halb drei (wenn der eine abhob, legte der andere sofort auf).

Dann begaben wir uns in schwerere See, schwärzten uns gegenseitig bei den anderen Nachbarn an: "Also, der Herr Müller, der spitzt ja. Ob Heroin oder Insulin - wer kann das schon wissen. Jedenfalls schmeißt der seine ganzen verbrauchten Spritzen in den Müll. Neulich ist aus Versehen seine Mülltonne umgefallen und da lagen dann die ganzen Spritzen auf dem Gehweg. Also, das geht ja gar nicht. Ich finde, da muss man mal was unternehmen." Cut! "Na, ja, der Herr Krause, was soll ich sagen. Der schnüffelt ja in den Mülltonnen der gesamaten Nachbarschaft rum. Das müsste mal einer bei ihm machen, da würden Sachen rauskommen. Wissen Sie, dass der 'ne uneheliche Tochter haben soll. Seine Frau weiß ja mittlerweile davon und hat sich aus Rache 'nen Freund genommen. Hab'n Sie auch schon mal gesehen. Der geht ja im Haus ein und aus, wenn Krause unterwegs ist. So ein kleiner, extrem pigmentierter Kenianer. Aber bei dem muss ja nicht alles so klein sein, hö, hö, hö. Na, wenn's passt. Aber nichts dem Krause sagen. Der flippt sonst aus."

Ja, ja, wir gaben uns nichts. Das ging bis zum gegenseitigen Einbruch, obwohl, wenn die Terrassentür offensteht, das ist ja dann - rein rechtlch gesehen - kein Einbruch sondern nur Hausfriedensbruch. Wie auch immer. Der Kerl hatte doch bei mir eine kleine elektronische Wanze installiert und als ich das spitz bekam, habe ich vier Wochen auf eine günstige Gelegenheit gewartet und bin dann in sein Haus geschlichen, habe im Bad eine Schampoo-Flasche genommen, im Waschbecken ausgeschüttet und dann Enthaarungscreme eingefüllt. Ich konnte ja nicht wissen, dass es die Flasche von seinem Sohn ist. Ja, genau der, der jetzt eine Glatze hat. Sieht übrigens "cool" aus, meinte seine Frau zu meiner Frau. Die lassen sich nichts anmerken, machen auf coole Säue. Die Schweine.

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